Wiener Linien übernehmen Citybike-System

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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat in der Debatte rund um die Zukunft des Wiener Citybike-Systems ein Machtwort gesprochen. Die Wiener Linien werden das System übernehmen. Die Übernahme soll in rund zwei Monaten über die Bühne gehen.

Am Mittwoch kündigte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die komplette Übernahme des Citybike-Systems der Landeshauptstadt durch die Wiener Linien an. Ein entsprechender Vertrag werde vorbereitet, sagte Ludwig. In rund zwei Monaten - und damit noch vor der Wien-Wahl - soll die Übernahme über die Bühne gehen.

Streit zwischen Gewista und Hebein

Zuletzt hatte der jetzige Betreiber Gewista rund die Hälfte der bestehenden 120 Standorte geschlossen - vorrangig im Stadtgebiet innerhalb des Gürtels. Grund war ein Streit um die weitere Finanzierung zwischen dem Unternehmen und der Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein. Diese hatte Forderungen der Gewista nach einer höheren finanziellen Beteiligung der Stadt abgelehnt. Danach hatte der Betreiber seine Drohung wahr gemacht und 60 Stationen gesperrt.

Ludwig spricht Machtwort

Nachdem Hebein bisher keine Lösung auf den Weg gebracht habe, sei es ihm als Bürgermeister wichtig, nun im Sinne der Aufrechterhaltung eines funktionierenden Leihradsystems einzugreifen, richtete Ludwig der grünen Vizebürgermeisterin aus. Das Angebot der Citybikes passe gut in das Mobilitätskonzept der Wiener Linien, betonte Ludwig. Die Leihräder werden schon jetzt in der "Wien Mobil"-App der Öffis angezeigt. Langfristig sollen die Wiener Linien das bestehende Citybike-Netz nicht nur betreiben, sondern auch ausbauen, so der Auftrag des Bürgermeisters.

Citybikes sind Erfolgsgeschichte

Die Citybikes sind seit dem Start 2003 eine "Erfolgsgeschichte", sagte Ludwig. Die Gratis-Anbieter aus Asien, die Wien zunächst mit Leihrädern "überflutet" hätten, seien 2018 wieder abgezogen. "Citybike ist geblieben. Das soll so bleiben", betonte der Bürgermeister.

2019 wurden mehr als 10 Millionen Fahrten mit den Leihrädern gemacht; die Citybikes zählen 500.000 registrierte Benutzerinnen und Benutzer. Das Modell der Leihräder mit fixen Stationen wurde unter anderem von Städten wie Paris, Brisbane, Lyon oder Sevilla übernommen.
 

ribbon Zusammenfassung
  • Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat in der Debatte rund um die Zukunft des Wiener Citybike-Systems ein Machtwort gesprochen.
  • Die Übernahme soll in rund zwei Monaten über die Bühne gehen.
  • Das Angebot der Citybikes passe gut in das Mobilitätskonzept der Wiener Linien, betonte Ludwig.
  • Langfristig sollen die Wiener Linien das bestehende Citybike-Netz nicht nur betreiben, sondern auch ausbauen, so der Auftrag des Bürgermeisters.

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