APA/ROLAND SCHLAGER

Vorgaben und Abgaben

Was teurer wird & sich ändert: Das erwartet Autofahrer 2026

Heute, 08:54 · Lesedauer 4 min

Auf die Autofahrerinnen und Autofahrer warten im neuen Jahr im In- und Ausland ein ganzes Bündel an neuen Vorgaben und Abgaben.

So kommt es hierzulande zu einer Erhöhung bei der motorbezogenen Versicherungssteuer, der Normverbrauchsabgabe NoVA, der Vignette und den Öffi-Tickets. Durch die Anhebung von Verkehrsabsetzbetrag und Pendlereuro gibt es aber auch Entlastungen.

Für Nostalgiker: 2026 wird zum letzten Mal eine Klebevignette in Österreich angeboten.

Der Vignettenpreis wird an die Inflation angepasst: Die Jahresvignette kostet 2026 für einen Pkw 106,80 Euro (drei Euro mehr als 2025) und für ein Motorrad 42,70 Euro (plus 1,20 Euro). Auch die unterjährigen Varianten (2-Monats-, 10-Tages- und Tagesvignette) werden entsprechend valorisiert.

Anpassungen bei Versicherungssteuer und NoVA

Bei der motorbezogenen Versicherungssteuer kommt es zu einer Erhöhung für Neuzulassungen. Bei neuen Pkw mit Verbrennungsmotor, die nicht extern aufgeladen werden können, steigt die Steuer meist um rund 35 Euro pro Jahr, erwartet der ÖAMTC. Bei Plugin-Hybriden ist es etwas komplexer, hier empfiehlt sich vor dem Kauf eine Klärung. Bei reinen E-Autos gibt es keine Änderung der seit April 2025 gütigen motorbezogenen Versicherungssteuer.

Die NoVA, die einmalig zu zahlen ist, steigt mit Jahreswechsel für manche Neufahrzeuge. "Für vereinzelte Hybrid-Modelle, das Gros an Plug-In-Hybriden und alle Elektroautos zahlt man aufgrund der geringen oder gänzlich fehlenden CO2-Emissionen auf der Straße weiterhin keine NoVA", beruhigt der ÖAMTC teilweise.

Neu ist das Aus für die Rückerstattung bei älteren Fahrzeugen: Ab Mitte nächsten Jahres kann man sich die anteilige NoVA beim Verkauf oder der Verbringung ins Ausland nicht mehr zurückholen, außer es handelt sich um ein Fahrzeug dessen Erstzulassung maximal vier Jahre her ist.

Der Verkehrsabsetzbetrag, der automatisch jährlich von der Lohnsteuer abgezogen wird und durch den die Kosten für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte pauschal abgegolten werden, steigt 2026 auf 496 Euro. Weiters erfolgt eine Erhöhung des Pendlereuros. Für das Laden des E-Firmenautos zu Hause können 2026 von Arbeitgebern 32,806 Cent je Kilowattstunde steuerfrei ersetzt werden.

Änderungen bei Rad und E-Scooter geplant

Und auch in Rechtsfragen gilt es Änderungen zu beachten, etwa bei Besitzstörungsklagen und Führerschein sowie für Rad- & E-Scooterfahrende. Wobei noch nicht alles fix ist. Geplant ist, dass E-Mopeds als Kraftfahrzeuge klassifiziert und damit zulassungspflichtig werden - inklusive Führerschein-, Versicherungs- und Helmpflicht.

Ab 1. Mai 2026 wird voraussichtlich die Promillegrenze für E-Scooterfahrende auf 0,5 Promille gesenkt, E-Scooter müssen ab diesem Zeitpunkt zudem einen Blinker haben. Mit der StVO-Novelle soll auch eine Helmpflicht für E-Biker bis 14 Jahre sowie für E-Scooter-Fahrende bis 16 Jahre kommen.

Vorgesehen sind zudem automationsunterstützte Zufahrtskontrollen mittels Kameras in Gemeinden und Städten für bestimmte Bereiche. Besonders die Stadt Wien drängt seit Jahren darauf, eine Verkehrsberuhigung der Inneren Stadt mittels kamerabasierter Zufahrtskontrolle zu ermöglichen. Kritikerinnen und Kritiker befürchten eine überschießende Bürokratie und haben auch datenschutzrechtliche Bedenken.

Längere Nachdenkpause für Schummler

Wer die theoretische oder praktische Führerscheinprüfung nicht auf Anhieb schafft, darf künftig bereits nach zwölf Tagen statt bisher zwei Wochen nochmals antreten. Andererseits wird schummeln unattraktiver: Die Sperrfrist wird von neun auf 18 Monate verlängert. Änderungen im Führerscheinwesen werden laut ÖAMTC voraussichtlich mit 1. Mai 2026 in Kraft treten.

Auf Reisende kommen Änderungen in den beliebten Urlaubsländern wie Spanien, Griechenland und Kroatien zu, die großteils einen bürokratischen Aufwand bringen. So stellt Kroatien ab Herbst 2026 auf eine digitale Autobahnmaut um. In Bulgarien wird es leichter, das Land führt mit 1. Jänner 2026 den Euro ein.

Neue Mauttarife für Lkw

Auf die Frächter kommen neue Mauttarife zu. Kernstück dabei: Sie werden 2026 zwar für externe Kosten wie Luftverschmutzung, Lärmbelastung und CO2-Emissionen bei schweren Fahrzeugen mit 42 Mio. Euro belastet. Die Anpassung des Infrastrukturanteils der Lkw-Maut an die Inflation entfällt aber einmalig.

Lkw mit vier und mehr Achsen zahlen für die Anlastung der Infrastrukturkosten in der CO2-Emissionsklasse 5 demnach 11,49 Cent je Kilometer (ohne Umsatzsteuer). Schlechtere Emissionsklassen 45,91 Cent. Dazu kommen noch Kosten für Sondermautstrecken.

Video: Teure Rutschpartie: Die Winterreifen-Fallen

Zusammenfassung
  • Auf die Autofahrerinnen und Autofahrer warten im neuen Jahr im In- und Ausland ein ganzes Bündel an neuen Vorgaben und Abgaben.
  • So kommt es hierzulande zu einer Erhöhung bei der motorbezogenen Versicherungssteuer, der Normverbrauchsabgabe NoVA, der Vignette und den Öffi-Tickets.
  • Durch die Anhebung von Verkehrsabsetzbetrag und Pendlereuro gibt es aber auch Entlastungen.
  • Für Nostalgiker: 2026 wird zum letzten Mal eine Klebevignette in Österreich angeboten.