Unwetter in Kärnten - Feuerwehr appelliert: "Erster Stock, ja nicht in den Keller"

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In der Nacht auf Freitag haben extreme Unwetter in Unterkärnten für Murenabgänge, Überflutungen und gesperrte Straßen gesorgt. Patrick Skrubel, Bezirksfeuerwehrkommandant von Völkermarkt, schildert im Gespräch mit PULS 24 die Situation vor Ort. Die Bevölkerung solle Sicherheit in oberen Stockwerken suchen.

Skrubel zufolge sind vor allem die Regionen Völkermarkt, Wolfsberg und Klagenfurt Land stark betroffen. Aufgrund massiver Regenfälle kam es in den Gebieten zu Hochwasser, Überschwemmungen und Murenabgängen. In der Gemeinde Bleiburg strömen zum Zeitpunkt des Gesprächs Wassermassen durch die Ortschaft, schildert Patrick Skrubel, Bezirksfeuerwehrkommandant von Völkermarkt, die Dramatik der Lage.

An die Bevölkerung appelliert Skrubel, sich in Sicherheit zu bringen und warnt: "Erster Stock, ja nicht in den Keller". Weiters solle man die Umgebung im Auge behalten. Zu Berichten, dass in Wolfsberg das Leitungswasser verunreinigt sei, könne er nichts Konkretes sagen aus. Durch Murenabgänge kann es aber dazu kommen, warnt der Feuerwehrmann.

Die größte Herausforderung sei, das Wasser unter Kontrolle zu bekommen, sagt SkrubelSobald das Hochwasser zurückgeht, müsse man es aus den Kellern pumpen. Als nächste müsse die kritische Infrastruktur wieder frei werden und dann heiße es auch schon "vorbereiten auf die nächste Welle mit Starkniederschlag".

Die Dauer der Einsätze könne der Bezirksfeuerwehrkommandant nicht einschätzen: "Es hängt davon ab, wie schnell wir die Häuser freibekommen. Ich denke, das wird sicher Tage dauern". Zu den bisherigen Schäden könne Skrubel keine Auskunft geben.

Die ZAMG warnt bereits vor neuem Starkregen: Für Freitag und Samstag wurde die Regenwarnstufe "Rot" ausgerufen. 

Zahl der Einsätze "Große Belastung" für Feuerwehren

Bereits Ende Juli war Kärnten von schweren Unwettern betroffen. "Alleine für unseren Bezirk sind wir jetzt im Juli/Anfang August bei über 1.000 Einsätzen. 1.100 bis 1.200 Einsätze, die die Feuerwehren des Bezirkes hier geleistet haben. Da sind noch nicht mal die anderen Feuerwehren aus ganz Kärnten dabei", sagt Skrubel. Das zehrt bei den Feuerwehrleuten auch an den Kräften. Für die Feuerwehrleute seien die Einsätze eine "große Belastung".

"Wir werden das jetzt evaluieren und andere Kräfte aus anderen Bezirken herausholen, die heuer noch nicht so intensiv getroffen worden sind". Im Bezirkskrisenstab werde man dann besprechen, wie man die Kräfte aus Oberkärnten nach Unterkärnten verlegt.

Unterstützung aus allen Ecken

Unterstützt werden die aktuellen Feuerwehrleute von Assistenzsoldaten aus der Kaserne Goiginger. Diese füllen gemeinsam mit Einsatzkräften Sandsäcke auf und stellen sie den Feuerwehrleuten zur Verfügung. Am Nachmittag sollen 20 Mann aus Klagenfurt Land kommen, um die Soldaten und Einsatzkräfte bei dieser Aufgabe zu entlasten.

Das Bundesheer sei alarmiert, der Kärntner Landesfeuerwehrverbrand unterstütze aus dem Katastrophenschutzlager heraus und die Pionierkompanie aus Villach werde verlegt.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Nacht auf Freitag haben extreme Unwetter in Unterkärnten für Murenabgänge, Überflutungen und gesperrte Straßen gesorgt. 
  • Patrick Skrubel, Bezirksfeuerwehrkommandant von Völkermarkt, schildert im Gespräch mit PULS 24 die Situation vor Ort.
  • Die Bevölkerung solle Sicherheit in oberen Stockwerken suchen, "ja nicht in den Keller", warnt Skrubel.
  • Die Zahl der Einsätze in den vergangenen Wochen zehre mittlerweile an den Kräften der Feuerwehrleute. Die Einsätze seien eine "große Belastung".
  • Bundesheer und Feuerwehrleute aus anderen Bezirken unterstützen die Einsätze.

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