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Salzburg

Frauenmord im Pinzgau: Darum gab es kein Betretungsverbot

05. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Der Frauenmord im Pinzgau, bei dem eine 34-jährige Deutsche mutmaßlich von ihrem Ex-Partner getötet wurde, erschüttert nach wie vor. Vor allem der Fakt, dass kein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den Mann ausgesprochen wurde, obwohl er die Frau in der Vergangenheit bedrohte, wirft Fragen auf.

Die 34-jährige Deutsche und der 32-jährige Ungar hatten eine Beziehung, die im Vorjahr auseinanderging. Anfang Dezember erstattete die Frau dann gegen ihren Ex-Freund Anzeige wegen gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Florian Weinkamer, am Montag gegenüber der APA entsprechende Medienberichte.

Konkret soll sich der Ungar Zutritt in die Wohnung der 34-Jährigen verschafft und dort einen Adventkranz beschädigt haben. Das habe der Beschuldigte bestritten.

Darüber hinaus habe er mehrmals versucht, mit der Frau Kontakt aufzunehmen und ihr auch eine Handynachricht geschickt, in der er angekündigte, ihr "das Leben zum Albtraum" zu machen, sagte Weinkamer. Kurz nach Jahreswechsel stellte die Staatsanwaltschaft aber das Ermittlungsverfahren ein.

Verfahren wurde eingestellt

"Bei der Handynachricht hat es sich schon nach dem Wortlaut um keine gefährliche Drohung gehandelt, dazu bedarf es einer konkreten Androhung einer Verletzung an Körper, Freiheit, Ehre, Vermögen oder des höchstpersönlichen Lebensbereiches", erklärte Weinkamer.

Und auch die Sachbeschädigung habe man nicht nachweisen können. Daher sei das Verfahren im Jänner eingestellt worden.

Keine Spur von Verdächtigem

Der Ungar soll am Samstag gegen 0.40 Uhr auf einem Parkplatz im Zentrum von Maria Alm seine ehemalige Lebensgefährtin erschossen haben. Die beiden hatten das Treffen vereinbart, bei dem auch persönliche Gegenstände übergeben werden sollten.

Eine Bekannte, die vom Auto aus im Rückspiegel die Tat beobachtet hatte, alarmierte sofort die Polizei. Beim Eintreffen der Exekutive war der Verdächtige bereits verschwunden.

Internationale Fahndung

Am Sonntag wurde gegen den Ungarn ein europäischer Haftbefehl erlassen. Donnerstagvormittag wurde er im niederländischen Utrecht gefasst.

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Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
Männerberatung Wien: 01/603 28 28
Rat auf Draht - Hilfe für Kinder & Jugendliche: 147
Im Fall von akuter Gewalt: Polizei-Notruf 133

Zusammenfassung
  • Der Frauenmord im Pinzgau, bei dem eine 34-jährige Deutsche mutmaßlich von ihrem Ex-Partner getötet wurde, erschüttert nach wie vor.
  • Vor allem der Fakt, dass kein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den Mann ausgesprochen wurde, obwohl er die Frau in der Vergangenheit bedrohte, wirft Fragen auf.
  • Donnerstagvormittag wurde er im niederländischen Utrecht gefasst.