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Tiroler Luegbrücke: Maßnahmen greifen, Sommer zweispurig

Heute, 11:48 · Lesedauer 3 min

Das umfassende "Verkehrsmanagement" rund um die sich derzeit im Neubau befindliche Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) läuft offenbar reibungslos. Die getroffenen Maßnahmen - wie etwa Gewichtschecks und damit verbundene Lkw-Ableitungen - funktionierten "bereits hervorragend", zog Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl am Freitag bei einem Pressetermin erste Bilanz. Über den Sommer soll die Brücke zudem zweispurig befahrbar sein.

Die Maßnahmen und ebenjene Zweispurigkeit über die gesamten Sommermonate - bisher war der Verkehr überwiegend einspurig geführt worden - sollen weiterhin Verkehrsentlastung bringen, sagte Hufnagl bei dem Medien-Lokalaugenschein in Gries am Brenner unweit der Brücke weiters. Das sei von großer Wichtigkeit, denn man habe es hier auf der Brennerautobahn mit nichts weniger als der "derzeit größten Verkehrsherausforderung für die Asfinag zu tun."

Diesbezüglich sei man aber "gut unterwegs", betonte der Asfinag-Vorstand: "Wir haben in den letzten Monaten bereits einiges an Erfahrungen sammeln können". Diese könne man jetzt anwenden, was dazu führe, dass bereits vor dem Pfingstwochenende der Verkehr über die Luegbrücke nunmehr zweispurig geführt werde, so der Asfinag-Vorstand.

Das "ausgeklügelte Verkehrskonzept" werde auch in den kommenden Wochen und Monaten den "Verkehrsfluss sicherstellen", ließ Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele wissen. Man rechne zwar an den starken Reisewochenenden mit dem einen oder anderen "Stauereignis", alles werde sich aber im Rahmen der letzten Jahre bewegen und das "Chaos" ausbleiben.

Trotz dieser verkehrstechnischen Herausforderungen, welche die Bauarbeiten an der Brücke verursachten, seien diese Arbeiten aber "alternativlos und unabdingbar", hielt Hufnagl weiters fest. "Sicherheit hat für uns oberste Priorität", führte der Vorstand aus und betonte im gleichen Atemzug, dass die veranschlagten Kosten von 380 Millionen aus aktueller Sicht "halten werden".

"In der Zeit" beim Bau

Auch beim Baufortschritt sei man "in der Zeit" und somit "sehr gut unterwegs." Bei dem Projekt - der offizielle Baustart war Anfang April - werden unter anderem 62.000 Kubikmeter Beton, 9.500 Tonnen Stahl, 64.000 Quadratmeter Asphalt und 10.000 Tonnen Bewehrung verbaut. Die reinen Baukosten betragen 217 Millionen Euro, das Gesamtpaket wie gesagt etwa 380 Millionen Euro. Der Auftrag für die Erneuerung der Brücke ging an die beiden Baukonzerne Strabag und Porr. Bis Ende 2027 soll das erste Brückentragwerk errichtet werden. Dann stehen wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung bereit. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke wird 2030 gerechnet.

Die Erneuerung der 1,8 Kilometer langen Luegbrücke aus den 1960er-Jahren war notwendig geworden, da sie laut Autobahnbetreiber Asfinag "am Ende der Lebensdauer" angekommen und dringend sanierungsbedürftig sei. Dem Neubau bzw. der Generalsanierung war ein jahrelanges politisches wie juristisches Tauziehen vorausgegangen. Verkehrsministerium, Asfinag und Landesregierung hatten sich für den Neubau der Autobahnbrücke entschieden. Kritiker, insbesondere in der Gemeinde Gries am Brenner, favorisierten eine Tunnellösung.

Zusammenfassung
  • Die Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) wird über die gesamten Sommermonate zweispurig befahrbar sein, nachdem Maßnahmen wie Gewichtschecks und Lkw-Ableitungen laut Asfinag bereits „hervorragend“ funktionieren.
  • Die Bauarbeiten an der 1,8 Kilometer langen Brücke liegen im Zeitplan, das erste Brückentragwerk soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden, die komplette Fertigstellung ist für 2030 geplant.
  • Die veranschlagten Gesamtkosten des Projekts betragen 380 Millionen Euro, wovon 217 Millionen auf die reinen Baukosten entfallen.