APA/APA (dpa)/Fredrik von Erichsen

Sommer 2020 war sehr warm, aber keine langen Hitzewellen

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Der meteorologische Sommer 2020 hat sehr warmes, eher wechselhaftes Wetter und keine langen Hitzewellen gebracht. "Er verlief aber deutlich wärmer als der Großteil der Sommer seit dem Messbeginn in Österreich im Jahr 1767", bilanzierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In der Reihe der wärmsten Sommer landete er im Tiefland auf Platz 14, auf den Bergen auf Platz 13.

Der meteorologische Sommer 2020 hat sehr warmes, eher wechselhaftes Wetter und keine langen Hitzewellen gebracht. "Er verlief aber deutlich wärmer als der Großteil der Sommer seit dem Messbeginn in Österreich im Jahr 1767", bilanzierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In der Reihe der wärmsten Sommer landete er im Tiefland auf Platz 14, auf den Bergen auf Platz 13.

"Der Sommer 2020 war wärmer als 95 Prozent aller Sommer in der 254-jährigen Messgeschichte", sagte Alexander Orlik von der ZAMG am Freitag. Er bestätigte demnach den Trend zu einem immer wärmeren Klima in Österreich - zwölf der 15 wärmsten Sommer waren in den vergangenen 30 Jahren. Berücksichtigt man die Prognosen für die letzten Augusttage lag der Sommer im Tiefland Österreichs um 0,2 Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre, um 0,9 Grad über einem durchschnittlichen Sommer in der Klimaperiode 1981 bis 2010 und um 2,0 Grad über dem Mittel des Zeitraums 1961 bis 1990.

"Ein Grund, warum viele Menschen den Sommer 2020 als nicht besonders warm empfanden, ist wahrscheinlich, dass die drei letzten Sommer – 2017, 2018 und 2019 – extrem heiß verliefen", erklärte Orlik. Den Unterschied zwischen heuer und dem Vorjahr sehe man etwa gut an der Zahl der heißen Tage: Der Sommer 2019 brachte zum Beispiel an der Wetterstation Wien Hohe Warte 37 Tage mit mindestens 30 Grad. 2020 waren es in der vorläufigen Auswertung nur 20.

Ein weiterer Grund, warum der Sommer 2020 im subjektiven Empfinden zum Teil als "nicht so besonders gut" empfunden wurde, war auch, dass es regelmäßig geregnet hat. "Im Unterschied zu den sehr trockenen Sommern 2019 und 2018 gab es heuer in der österreichweiten Auswertung um 25 Prozent mehr Regen als im vieljährigen Mittel", bilanzierte Orlik.

Der Sommer 2020 brachte der ZAMG zufolge auch einige heftige Unwetter. Ein Beispiel: In Fischbach in der Steiermark regnete es am 11. August innerhalb einer Stunde 64 Millimeter. Das kommt hier statistisch gesehen nur alle 30 Jahre vor. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen August regnet es in Fischbach im gesamten Monat 135 Millimeter.

Dafür gab es ungewöhnlich wenige Gewitter. Das österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte von Jänner bis Ende August rund 60.200 Blitzeinschläge. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Blitzmessungen im Jahr 1992.

ribbon Zusammenfassung
  • "Er verlief aber deutlich wärmer als der Großteil der Sommer seit dem Messbeginn in Österreich im Jahr 1767", bilanzierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
  • In der Reihe der wärmsten Sommer landete er im Tiefland auf Platz 14, auf den Bergen auf Platz 13.
  • Ein weiterer Grund, warum der Sommer 2020 im subjektiven Empfinden zum Teil als "nicht so besonders gut" empfunden wurde, war auch, dass es regelmäßig geregnet hat.

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