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Schweiz

Stall nicht evakuiert: Schäfer nach Gletscherabbruch vermisst

02. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Nach dem Gletscherabbruch im Schweizer Wallis wird ein 64-jähriger Schafzüchter weiterhin vermisst. Obwohl sein Stall außerhalb der offiziellen Evakuierungszone lag, wurde das Gebäude von Geröllmassen verschüttet.

Im Schweizer Lötschental herrscht nach dem Gletschersturz vom vergangenen Mittwoch weiterhin Ausnahmezustand.

Da der Berg nach wie vor in Bewegung ist und Felsabstürze vom Kleinen Nesthorn drohen, konnten die Behörden mit den Räumungsarbeiten bisher nicht beginnen.

Vermisster Schäfer: Stall nicht evakuiert

Auch ein Einheimischer, der sich am Mittwoch im Katastrophengebiet aufhielt, gilt weiterhin als vermisst. Laut der Schweizer "SonntagsZeitung" handelt es sich um einen 64-jährigen Schafzüchter.

Zum Zeitpunkt des Gletschersturzes befand sich der Mann in seinem Stall bei den Tieren – rund 300 Meter außerhalb der offiziellen Evakuierungszone.

Matthias Ebener, Informationschef des regionalen Führungsstabs im Lötschental, erklärte gegenüber der Zeitung: "Der Weiler Tennmatten bei Blatten war zum Zeitpunkt des Bergsturzes nicht evakuiert. Dieser Ort befand sich zum Ereigniszeitpunkt außerhalb der gefährdeten Zone."

Wucht des Abbruchs "größer als erwartet"

Die Zufahrtsstraße zum Weiler war jedoch abgesperrt. Nun beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft mit dem Fall und geht der Frage nach, weshalb sich der Schafzüchter dennoch im Stall aufhielt – und ob die Einschätzung der Expert:innen korrekt war.

Dass das Gebäude von der Schuttmasse überhaupt getroffen wurde, lag an der unerwarteten Wucht des Gletscherabbruchs. Die Massen aus Gestein, Eis und Erde, die ins Tal donnerten, seien "größer als erwartet" gewesen, wie die Staatskanzlei Wallis gegenüber "Watson" bestätigte.

Hoffnung für Schäfer schwindet

Besonders tragisch an dem Unglück: Bereits 2011 war der damalige Stall des 64-Jährigen durch ein Hochwasser zerstört worden. Doch der Schafzüchter gab nicht auf – er errichtete einen neuen Stall für seine Tiere. Nun fiel auch dieser der Naturgewalt zum Opfer.

Ob der Schafzüchter das Unglück überlebt hat, ist ungewiss. Die Hoffnung, ihn doch noch lebend zu finden, schwindet jedoch zunehmend.

Zusammenfassung
  • Nach dem Gletscherabbruch im Schweizer Wallis wird ein 64-jähriger Schafzüchter weiterhin vermisst.
  • Obwohl sein Stall außerhalb der offiziellen Evakuierungszone lag, wurde das Gebäude von Geröllmassen verschüttet.