APA/ERWIN SCHERIAU

Schüler kehren zurück

Nach Amoklauf: Schulbetrieb in Grazer Schule beginnt wieder

23. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Zwei Wochen nach dem Amoklauf am BORG Dreierschützengasse in Graz nahm die Schule wieder den Betrieb auf. Regulärer Unterricht wird bis zum Schulschluss aber nicht mehr stattfinden. In Projekten soll das Erlebte aufgearbeitet werden. Jene Trakte, in denen der Täter die tödlichen Schüsse abgegeben hatte, bleiben vorerst geschlossen.

Für jene Schüler der BORG Dreierschützengasse, die den ersten Schritt in eine Schulnormalität wagten, wurden auf der Grünfläche der Schule Gartenmöbel samt Sonnenschirm aufgestellt.

 Auch sechs klimatisierte "mobile Klassenräume" und ein Sanitärabteil wurden eingerichtet. Sie sollen gemeinsame Aktivitäten mit Abstand zum Schulgebäude ermöglichen, hieß es vonseiten der Bildungsdirektion.

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Laut Auskunft der Bildungsdirektion werden die Schülerinnen und Schüler klassenweise betreut, um einen möglichst strukturierten Schulalltag zu ermöglichen. 

Man setze auf ein breites Angebot: Workshops, kreative Projekte - angepasst an das aktuelle Belastungserleben der Schulbesucher. Ziel sei, dass bis zum Schulschluss möglichst alle wieder einen Zugang zur Schule gefunden haben.

14 Schulpsychologen vor Ort

Die psychologische Unterstützung für die Jugendlichen wird in den kommenden Tagen fortgeführt. Am Montag waren 14 Schulpsychologinnen und -psychologen im Einsatz, sechs davon von außerhalb der Steiermark. 

Auch Sozialarbeiter, das Psychosoziale Unterstützungsteam (P.U.T.), Diversitätsmanager, Beratungslehrende und Therapiehunde waren vor Ort.

Vonseiten der Bildungsdirektion wurde berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler das Erlebte "in komplett unterschiedlicher Art und Weise" verarbeiten.

Die Zahl jener, die sich derzeit noch nicht im Stande sehen, dem adaptierten Schulbetrieb beizuwohnen, wollte man aus Rücksicht auf deren Situation nicht benennen. 

Analog zu den Jugendlichen ist auch das Lehrpersonal großer psychischer Belastung ausgesetzt. "Lehrpersonen, die angesichts dieser Belastung Unterstützung benötigen, bekommen diese auch. Auch hier wurden keine konkreten Zahlen genannt.

Handy-Auswertung des 21-Jährigen noch nicht abgeschlossen

Die Ermittlergruppe "Luctus" ist weiterhin mit der Auswertung von Datenträgern sowie der Sichtung der hochgeladenen Zeugen-Videos und -Fotos beschäftigt.

Die Auswertung des Mobiltelefons des 21-Jährigen ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen, hieß es am Montag gegenüber der APA. Die Landespolizeidirektion Steiermark will neue wichtige Ermittlungserkenntnisse bekannt geben, sobald welche vorliegen. 

Vorerst sei das nicht der Fall.

Video: Im Fokus: Amoklauf an Grazer Schule

Zusammenfassung
  • Zwei Wochen nach dem Amoklauf am BORG Dreierschützengasse in Graz hat die Schule den Betrieb wieder aufgenommen, jedoch bleibt regulärer Unterricht bis zum Schulschluss aus.
  • Die betroffenen Trakte, in denen der 21-jährige Täter die tödlichen Schüsse abgab, bleiben vorerst geschlossen und das Erlebte wird in Projekten aufgearbeitet.
  • Die Polizei und die Ermittlergruppe 'Luctus' setzen die Auswertung digitaler Beweismittel fort, wobei die Analyse des Handys des Täters noch nicht abgeschlossen ist.