KreuzotterAPA/AFP

Grundregeln

Schlangen-Begegnung: Wie verhält man sich richtig?

07. Aug. 2025 · Lesedauer 4 min

Sieben Schlangenarten gibt es in Österreich, zwei davon sind giftig. Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man einer von ihnen begegnet oder - noch schlimmer - sogar gebissen wird?

Mitte Juli kam es in der Steiermark zu einem Sensationsfund: Eine Kreuzung von zwei Giftschlangen-Arten wurde entdeckt. Eine Begegnung mit genau dieser Hybrid-Gattung ist zwar sehr unwahrscheinlich, andere schuppige Kriechtiere trifft man hingegen öfter - normalerweise bei Wanderungen oder Spaziergängen, hin und wieder auch am Klo.

Für viele Menschen eine Albtraumvorstellung. Schließlich haben viele Menschen Angst vor den Reptilien - und noch mehr vor ihren Bissen. Dabei verlaufen solche Begegnungen meistens harmlos, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält.

Nur zwei giftige Schlangenarten

Generell gibt es in Österreich überhaupt nur sieben heimische Schlangenarten - davon sind nur zwei giftig, nämlich die Kreuzotter und die Europäische Hornviper

Die beiden Giftschlangen sind gut zu erkennen, sie tragen am Rücken ein dunkles Zickzack-Muster. 

Dass man ihnen begegnet, ist aber eher unwahrscheinlich. In der Regel meiden Schlangen nämlich den Kontakt mit Menschen. Wenn man sie doch antrifft, dann eher zufällig, weil man ihnen im dichten Gras oder Unterholz zu nahe kommt. 

Richtiges Verhalten bei einer Begegnung

Um einer etwaigen Schlange gar nicht erst zu begegnen, kann es beim Durchqueren dichter Vegetation helfen, den Boden mithilfe eines Stocks abzuklopfen. 

Trifft man doch eine Schlange an, dann kann sie aus einer Entfernung von etwa zwei Metern ruhig beobachten. Von dort dürfen auch Fotos gemacht werden, angreifen oder die Schlange gar zu positionieren für den perfekten Schnappschuss, ist aber tabu. 

Befindet sich eine Schlange auf einer Terrasse, in einem Keller oder eben sogar im Klo, dann sollte man am besten die Tierrettung oder die Feuerwehr rufen

Auf keinen Fall dürfen Schlangen bei einer Begegnung verletzt oder gar getötet werden. Alle sieben heimischen Arten sind streng geschützt.

Was tun, wenn man gebissen wird?

Sollte es wider Erwarten doch zu einem Biss kommen, dann ist dieser, auch, wenn er von einem giftigen Exemplar stammt, in der Regel nicht lebensbedrohlich, wohl aber sehr schmerzhaft. Er kann etwa Kreislaufprobleme, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen. 

Vorsicht ist bei Kindern und älteren Menschen geboten, deren Immunsystem weniger gut ausgeprägt ist. Auch eine allergische Reaktion kann möglich sein, dann könnte der Biss doch lebensbedrohlich werden.

Entgegen vieler filmischer oder literarischer Darstellungen sollte das Gift weder ausgesaugt noch die betroffenen Gliedmaße abgebunden werden, heißt es vom Roten Kreuz. Stattdessen sollte die verwundete Körperstelle ruhiggestellt werden und die Rettungskräfte verständigt werden.

Im besten Fall schafft man es noch, ein Foto der Schlange zu machen, das hilft bei der nachfolgenden Behandlung. Die verläuft für gewöhnlich so, dass Patient:innen überwacht und mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden, bis sich ihr Zustand stabilisiert. Gegengift wird normalerweise nicht verabreicht.

Video: Schlangenbiss - So reagiert man richtig!

Gefahr von Schlangen im Urlaub?

Aber wie ist das, wenn man im Ausland einer Schlange begegnet? Hat man dort die Bisse mehr zu fürchten?

Die gute Nachricht ist, dass in vielen EU-Ländern die Gefahr eines tödlichen Bisses ähnlich gering ist wie hierzulande. In Deutschland, der Schweiz, Spanien, Italien, Frankreich und Slowenien ist die Aspisviper verbreitet. Die ist aber in etwa so giftig wie die Kreuzotter, genauso die Stülpnasenotter in Spanien und Portugal.

Auch die Wiesenotter - die kleinste Giftschlange Europas - kommt zwar in vielen europäischen Ländern vor, ihr Biss ist aber aufgrund ihrer Größe nicht dramatisch. In Österreich ist die Art ausgestorben.

Wer weiter reist, sollte sich aber über die (giftigen) Tiere im jeweiligen Land informieren bzw. zumindest einen Bogen um sie machen.

Zusammenfassung
  • Sieben Schlangenarten gibt es in Österreich, zwei davon sind giftig.
  • Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man einer von ihnen begegnet oder - noch schlimmer - sogar gebissen wird?
  • Die Begegnungen verlaufen meistens harmlos, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält.