Sensationsfund
Undenkbare Hybrid-Schlange in der Steiermark entdeckt
In der westlichen Obersteiermark haben die Expert:innen des Steirischen Reptilienvereins einen bislang undenkbaren Fund gemacht. In den Wäldern der Grünen Mark hat sich die seltene Hornviper mit der heimischen Kreuzotter gepaart und eine völlig neue Schlangenart geschaffen.
Die Kreuzung von zwei Giftschlangen-Arten galt als nahezu ausgeschlossen - bis jetzt.
Gleich vier Exemplare der Hybriden haben der steirische Reptilien-Experte Werner Stangl und sein Team entdeckt, wie zunächst die "Kronen Zeitung" berichtete.
Bereits vor zwei Jahren hatte Biologe Markus Mossauer zum ersten Mal ein seltsames Tier beobachtet, das sowohl Merkmale einer Hornviper als auch einer Kreuzotter trug.
Drei Hybrid-Schlangen gefangen
Zoologe Rainer Fesser schaffte es vor Kurzem schließlich, ein Exemplar sicherzustellen. Mittlerweile sind mit Genehmigung des Landes Steiermark drei der Hybrid-Schlangen eingefangen und in artgerechte Obhut zur Untersuchung gebracht worden.
Dabei gab es für die Forscher:innen die nächste Überraschung: Eines der drei Tiere dürfte trächtig sein. "Sie ist deutlich schwerer und frisst nicht – das ist ein typisches Zeichen", erklärt Reptilien-Experte Stangl.
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Mattschwarze Rückenzeichnung, weißer Bauch und eine Mischung aus den Horn- und Zickzackmerkmalen ihrer Vorfahren machen die Hybrid-Schlangen aus. "Jede der vier Schlangen ist unterschiedlich gezeichnet", so Stangl.
Den genauen Fundort der Tiere wollen die Forscher:innen nicht bekanntgeben, um die neue Art zu schützen. Der steirische Reptilien- und Amphibienverein hat sich seit Jahren dem Schutz und der Rehabilitation von Schlangen verschrieben - nicht nur Sensationsfunden wie im aktuellen Fall.
Video: Schlangenbiss - So reagiert man richtig!
Zusammenfassung
- In der westlichen Obersteiermark haben Reptilienexperten eine neue Schlangenart entdeckt, die aus der Kreuzung der seltenen Hornviper mit der heimischen Kreuzotter entstanden ist.
- Insgesamt wurden vier Exemplare der Hybrid-Schlangen gefunden, von denen drei mit Genehmigung eingefangen und zur Untersuchung in Obhut gebracht wurden.
- Eines der eingefangenen Tiere dürfte trächtig sein, was laut den Forschern auf eine mögliche Fortpflanzungsfähigkeit der neuen Art hindeutet.