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Renaturierung: Umwelt-NGOs sehen "historischen Fortschritt"

Sehr erfreut über die Zustimmung zum EU-Renaturierungsgesetz von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) haben erwartungsgemäß die großen Umwelt-NGOs reagiert. Greenpeace sprach am Montag in einer Aussendung von einem "Meilenstein", der WWF sah einen "historischen Fortschritt" und Global 2000 ein "wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die Biodiversitätskrise und die Klimakrise". Auch der Alpenverein ortete ein "starkes Zeichen für unsere Natur".

"Umweltministerin Gewessler hat volle ökologische Verantwortung übernommen und so das wichtigste Naturschutzgesetz überhaupt für Europa möglich gemacht. Das ist eine großartige Nachricht für unsere Natur, zahllose bedrohte Arten und unsere Zukunft", sagte Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner. Der ÖVP warf Bittner vor, dass Bundeskanzler Karl Nehammer und die ÖVP-Bundesländer versuchen würden, "auf Biegen und Brechen und gegen den Willen der Menschen in Österreich Naturschutz zu verhindern".

"Das ist ein großer Sieg für die Natur und ein Gewinn für uns alle: Denn intakte Ökosysteme sind unsere besten Verbündeten gegen die Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise", sagte WWF-Programmleiterin Hanna Simons. "Umweltministerin Leonore Gewessler hat mit ihrem Ja gemeinsam mit vielen anderen Staaten eine qualifizierte Mehrheit ermöglicht und das Gesetz damit gerettet. Das verdient höchste Anerkennung und Respekt", so Simons weiter. Mit einer guten nationalen Umsetzung werde die EU-Verordnung "die Artenvielfalt erhöhen, den Klimaschutz fördern und die Ernährungssicherheit Europas langfristig stärken".

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 begrüßte, "dass Umweltministerin Gewessler heute Verantwortung übernommen hat und den Beschluss des Gesetzes möglich machte", so Umwelttechniker Helmut Burtscher-Schaden. Über 80 Prozent der europäischen Lebensräume seien derzeit in schlechtem Zustand. "Bei der Wiederherstellung der Natur geht es nicht nur um Tiere und Pflanzen. Grundlegende Prozesse wie gesunde Böden, Klima, Wasser- und Nährstoffkreisläufe hängen von der biologischen Vielfalt ab. Intakte Ökosysteme sind eine wichtige Voraussetzung, um die Folgen der Klimakrise abfedern zu können", sagte Burtscher-Schaden.

Der Umweltdachverband sprach wiederum von einer "richtigen und wichtigen Entscheidung", die einen Wendepunkt für die "ökologische Abwärtsspirale in Europa" bedeuten könne. "Das gemeinsame Ergebnis liefert zentrale Zielvorgaben zur Erholung der Natur, bietet für die Mitgliedstaaten aber auch ausreichend Freiraum und Finanzierungshilfe für eine praxisgerechte Umsetzung", reagierte Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes. Jetzt gelte es, "den Auftrag zur Rettung der Natur in einen nationalen Wiederherstellungsplan zu übersetzen".

Auch der einst der ÖVP nicht gerade fernstehende Österreichische Alpenverein (ÖAV) begrüßte den Beschluss des umstrittenen Gesetzes. "Das Renaturierungsgesetz ist ein 'Gipfelsieg' auch für alpine Naturräume", sagte Präsident Wolfgang Schnabl in einer Aussendung und sprach von einer "verantwortungsbewussten Entscheidung" auf EU-Ebene. Die Alpen beherbergen eine "einzigartige Vielfalt an Pflanzen und Tierarten", deren Verlust treibe die Biodiversitätskrise "drastisch voran." Für Liliana Dagostin, Naturschutzexpertin des Alpenvereins, verleihe erst das Gesetz dem "europäischen Green Deal ein Herz und eine Seele."

ribbon Zusammenfassung
  • Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat dem EU-Renaturierungsgesetz zugestimmt, was von großen Umwelt-NGOs als 'Meilenstein' und 'historischer Fortschritt' bezeichnet wird.
  • Über 80 Prozent der europäischen Lebensräume sind derzeit in schlechtem Zustand, und das neue Gesetz soll helfen, diese wiederherzustellen und die Biodiversitätskrise sowie die Klimakrise zu bekämpfen.
  • Der Umweltdachverband und der Alpenverein begrüßen das Gesetz ebenfalls und sehen es als 'starkes Zeichen für unsere Natur' und einen 'Gipfelsieg' für alpine Naturräume.