Problembären
Landen Braunbären in der Slowakei bald am Teller?
Es sei Verschwendung, dass die abgeschossenen Tiere bisher in Betrieben für Kadaververwertung entsorgt würden. Ab sofort solle sich das ändern, schrieb Kuffa auf Facebook.
Dazu erklärte er: "Jedes erlegte Tier, das bestimmte Bedingungen erfüllt, werden wir zum Verzehr freigeben. Warum? Weil Bärenfleisch essbar ist."
Unterorganisationen des Umweltministeriums hätten bereits begonnen, Lizenzen für den Weiterverkauf an Gastronomiebetriebe zu vergeben. Die Händler müssten demnach Zertifikate beantragen - zur Bestätigung, dass das Tier legal erlegt wurde.
Nachdem Kuffas Vorschlag in mehreren Medien veröffentlicht wurde, wurde Kritik daran laut.
Kuffa mache "aus dem Umweltministerium eine Fleischerei", kritisierte etwa die liberale Oppositions-Abgeordnete Tamara Stohlova gegenüber der Nachrichtenagentur TASR.
Umstrittene Bären-Abschüsse
Nach offizieller Zählung gibt es in der Slowakei rund 1.200 frei lebende Bären. Sie sind grundsätzlich das ganze Jahr geschützt. Nur wenn sie Menschen gefährden, dürfen sie unter bestimmten Bedingungen abgeschossen werden.
- Mehr lesen: Slowakei: Braunbär attackiert 49-Jährigen
In den vergangenen Jahren kam es zu mehreren Zusammenstößen mit Menschen, die vereinzelt tödlich endeten. Zuletzt wurde am Samstag ein 49 Jahre alter Mann von einer Bärin auf einem Firmengelände schwer verletzt.
Auf Druck von Jägern und Lokalpolitikern hat die Regierung in Bratislava im April entschieden, bis zu 350 sogenannte "Problembären" abzuschießen.
Bisher seien mit Unterstützung der Armee erst 23 davon tatsächlich getötet worden, teilte Kuffa nach dem Vorfall am Samstag mit. Der Staatssekretär gehört selbst zu den vehementesten Befürwortern der umstrittenen Abschusspläne.
Video: Pandabellen: Die Bären sind los
Zusammenfassung
- In der Slowakei sollen erlegte Braunbären künftig zum Verzehr freigegeben werden, wie Umwelt-Staatssekretär Filip Kuffa angekündigt hat.
- Gastronomiebetriebe können Lizenzen für den Weiterverkauf beantragen, während die Opposition wie Abgeordnete Tamara Stohlova die Pläne als "Fleischerei" kritisiert.
- Von den rund 1.200 geschützten Braunbären im Land dürfen laut Regierungsbeschluss bis zu 350 abgeschossen werden, bisher wurden jedoch erst 23 Tiere getötet.
