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Pride-Anschlagspläne in Wien "in Deutschland abgesegnet"?

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In Deutschland planten IS-Anhänger einen Terroranschlag auf eine Kirmes in Köln. Die Islamisten sollen mit Österreich nicht nur vernetzt gewesen sein, Anschlagspläne auf die Pride-Parade in Wien wurden laut einem Informanten "in Deutschland abgesegnet".

Nach vereitelten Terrorplänen in Deutschland bringen Ermittlungen dort zutage, wie stark die Islamisten- bzw. IS-Szene offenbar grenzübergreifend vernetzt ist.

Am 6. Juli 2023 wurde eine neunköpfige mutmaßliche Jihadistengruppe in Deutschland und den Niederlanden festgenommen. Es handelt sich um eine Zelle des zentralasiatischen IS-Ablegers "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK).

Die Ermittler in Karlsruhe gehen laut einem Bericht von "Focus Online" davon aus, dass die überwiegend aus Tadschiken bestehende Zelle die Deutzer Kirmes in Köln besuchte, "um abzuklären, ob es sich um einen geeigneten Anschlagsort handelt".

Anschlagsplan mit Kriegswaffen aus der Ukraine

Dabei gingen die Jihadisten durch die Fahrgeschäfte und spähten mögliche Orte für Massaker mit Kriegswaffen aus. Laut einem Informanten wollte ein Kontaktmann aus der Ukraine die Truppe mit einer US-amerikanischen Stinger-Luftabwehrrakete versorgen - für 5.000 Dollar. Doch die Jihadisten waren knapp bei Kasse, nachdem ein Finanzier aus Zentralasien bei Gefechten getötet wurde.

Österreichischer Geldgeber und Pride-Anschlagsplan

Gegenüber dem Informanten habe der Anführer der Zelle, der 27-jährige Ata A., gesagt, er habe einen neuen Investor gefunden, einen Tschetschenen aus Österreich. Den Geldgeber kannte er offenbar aus gemeinsamen Zeiten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Ata A. erzählte dem Informanten laut "Focus Online" auch, dass drei Gesinnungsgenossen in Österreich verhaftet worden seien. Einer sei Tschetschene, die anderen stammten aus Südosteuropa.

Die Burschen sollten den Angaben zufolge eine LGBTQ-Parade in Österreich attackieren. Gemeint sind wohl die Anschlagspläne vom Sommer. Auch die Verdächtigen chatteten - wie der Rädelsführer der deutschen Terrorzelle - unter anderem mit einem Gesinnungsgenossen in Osteuropa.

Der Anschlagsplan sei in Deutschland abgesegnet worden, behauptete der IS-Anhänger. Bewusst seien jüngere Jihadisten ausgewählt worden, da sie geringere Strafen zu erwarten hätten. Die Verdächtigen sind mittlerweile auf freien Fuß.

ribbon Zusammenfassung
  • Am 6. Juli 2023 wurde eine neunköpfige mutmaßliche Jihadistengruppe in Deutschland und den Niederlanden festgenommen.
  • Die Jihadisten wollten einen Anschlag auf eine Kirmes in Köln verüben. Für die Kriegswaffen, die zum Einsatz kommen sollten, fehlte aber das Geld.
  • Gegenüber dem Informanten habe der Anführer der Zelle gesagt, er habe einen Investor gefunden, einen Tschetschenen aus Österreich.
  • Ata A. erzählte dem Informanten laut "Focus Online" auch, dass drei Gesinnungsgenossen in Österreich verhaftet worden seien.
  • Die Burschen sollten den Angaben zufolge eine LGBTQ-Parade in Österreich attackieren. Gemeint sind wohl die Anschlagspläne vom Frühjahr.
  • Der Anschlagsplan sei in Deutschland abgesegnet worden, behauptete der IS-Anhänger.