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Prozess gegen Rapper

Verteidiger von "P. Diddy": "Zu häuslicher Gewalt stehen wir"

27. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Im Prozess gegen Sean "P. Diddy" Combs hat die Verteidigung in ihrem Schlussplädoyer häusliche Gewalt des Rappers eingestanden - gleichzeitig aber jegliche Straftat bestritten.

Die Aussagen von zwei Ex-Freundinnen, nach denen Combs sie unter anderem geschlagen und getreten habe, bestreite er nicht, sagte Verteidiger Marc Agnifilo vor Gericht in New York, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. "Zu der häuslichen Gewalt stehen wir." 

Combs habe etwa seine Ex-Freundin Cassie Ventura aber zu nichts gezwungen, behauptet er. "Es stand ihr immer frei zu gehen. Sie hat sich dafür entschieden zu bleiben, weil sie ihn liebte." 

Die beiden hätten angeblich einen ähnlichen "Swinger-Lifestyle" gelebt und in dieser Hinsicht sehr gut zusammengepasst, sagte Agnifilo.

Zuvor hatte die Anklage dem früheren Rap-Superstar in ihrem Schlussplädoyer die Leitung eines "kriminellen Unternehmens" sowie unter anderem Kidnapping, Brandstiftung, Bestechung, Zwangsarbeit und Sexhandel vorgeworfen. All diese Straftaten bestritt die Verteidigung.

Geschworene dürften am Montag übernehmen

Die Schlussplädoyers könnten dem Gericht zufolge noch heute abgeschlossen werden. Wahrscheinlich am Montag könnte dann die Jury übernehmen. 

Die zwölf Geschworenen müssen über Schuld oder Unschuld des Musikers entscheiden. Für ihre Beratungen haben sie so viel Zeit, wie sie brauchen - bis zu einem Urteil könnte es wenige Stunden, aber auch viele Tage dauern.

In dem Verfahren in New York sind rund sechs Wochen lang mehr als 30 Zeugen und Zeuginnen befragt worden. Der 55 Jahre alte Combs bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Video: P. Diddy - Ein Netzwerk des Machtmissbrauchs

Zusammenfassung
  • Im Prozess gegen Sean 'Diddy' Combs in New York hat die Verteidigung häusliche Gewalt eingeräumt, jedoch alle schweren Straftaten wie Kidnapping, Bestechung und Sexhandel bestritten.
  • In dem seit rund sechs Wochen laufenden Verfahren wurden mehr als 30 Zeugen befragt, und die zwölfköpfige Jury könnte bereits am Montag mit den Beratungen beginnen.
  • Der 55-jährige Combs plädiert auf nicht schuldig und muss im Falle einer Verurteilung mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.