Okkult-Betrug in Österreich und Deutschland: Bisher 24 Opfer
Mariana M. (44) alias "Amela" soll sich als Schamanin ausgegeben und für "Reinigungsrituale", um angeblich verfluchte Angehörige der Opfer vor dem Tod zu bewahren, hohe Geldsummen verlangt haben. In einem Haus in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) wurden unter anderem 25 Kilo Goldbarren, hochpreisige Armbanduhren, Eheringe, Schmuck und Bargeld (darunter auch Schweizer Franken und US-Dollar) sichergestellt - versteckt etwa in Einkaufstaschen unter einem zubetonierten Schwimmbecken oder in einem Tresor. Auch 14 Oldtimer bzw. Sportwagen wurden der Zeitung zufolge beschlagnahmt. Der Gesamtwert des eingefrorenen Vermögens betrage laut Abschlussbericht der Polizei an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft 12,6 Millionen Euro.
Der Fall war im Jänner bekanntgeworden. Die Vorwürfe reichen von schwerem Betrug über Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung bis zu Geldwäsche. Die vermeintliche Wahrsagerin - eine österreichische Staatsbürgerin serbischer Herkunft - wird per internationalem Haftbefehl gesucht. Ihr 29-jähriger Sohn, der Besitzer des Wohnhauses in Maria Enzersdorf, wurde ebenso wie die 29-jährige mutmaßliche Okkult-Betrügerin Dona D. und ein 47-Jähriger festgenommen.
Zusammenfassung
- Im Fall eines millionenschweren Okkult-Betrugs wurden bisher 24 Opfer in Österreich und Deutschland identifiziert, wobei die Dunkelziffer laut Ermittlern bei knapp 100 im deutschsprachigen Raum liegen könnte.
- Die mutmaßliche Haupttäterin Mariana M. alias "Amela" soll für angebliche Reinigungsrituale hohe Geldsummen verlangt haben; sichergestellt wurden unter anderem 25 Kilo Gold, 14 Oldtimer, Bargeld und Schmuck im Gesamtwert von 12,6 Millionen Euro.
- Zusätzlich soll die Bande seit 2016 rund 1,6 Millionen Euro an Sozialleistungen und Familienbeihilfe für fünf Minderjährige bezogen haben; Mariana M. wird per internationalem Haftbefehl gesucht, drei weitere Verdächtige sind festgenommen.