Vor allem Berufsschulen
Österreichweit Schulen nach Bombendrohungen evakuiert
"Es werden immer mehr Drohungen", zitiert der ORF Niederösterreich Polizeisprecher Johann Baumschlager. Zunächst war von mindestens fünf Bombendrohungen gegen niederösterreichische Schulen seit Sonntagabend die Rede, wenig später waren es bereits mehr als zehn, um kurz nach neun berichtete der ORF von mehr als 20 betroffenen Schulen.
In einem augenscheinlich KI-generierten Text sei angekündigt worden, dass am Montagvormittag in den betroffenen Schulen eine Bombe explodieren soll.
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Zumindest drei der Drohungen betreffen Baumschlager zufolge Schulen in St. Pölten, zu den anderen wolle man sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht äußern. Die Schüler der betroffenen Einrichtungen wurden nach Hause geschickt, alternativ wurden kurzerhand auch Betreuungsangebote eingerichtet.
Berufsschulen im ganzen Land betroffen
Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Montag berichteten, waren in Oberösterreich wiederum 12 Berufsschulen von Drohungen betroffen. Auch gegen diese seien Drohungen per Mail eingegangen.
In der Steiermark von mindestens neun Schulen die Rede, an denen Bombendrohungen eingelangt sind. Einem Bericht der "Kleinen Zeitung" zufolge liefen Einsätze in den Bezirken Graz, Hartberg-Fürstenfeld, Bruck-Mürzzuschlag, im Murtal und der Südoststeiermark. Auch ein Kindergarten sei evakuiert worden. In Kärnten sei ein Villacher Gymnasium evakuiert worden, die Schule wurde durchsucht. Bis zum späten Vormittag war der Einsatz beendet und die Evakuierung wieder aufgehoben worden.
Auch gegen Schulen in Wien sind Drohungen eingelangt, bestätigte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Wien auf APA-Nachfrage. Polizeiliche Maßnahmen wie Durchsuchungen seien gesetzt worden, bisher wurde nichts Verdächtiges gefunden.
Im Burgenland ging eine Drohung gegen die Berufsschule Eisenstadt ein. Das Gebäude wurde evakuiert und von der Polizei durchsucht, bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber der APA einen Bericht des ORF Burgenland. Die Schüler wurden währenddessen im Allsportzentrum untergebracht.
Bombendrohungen auch in Deutschland
"Wir nehmen das ernst, wir arbeiten mit der Bildungsdirektion zusammen", heißt es von der Polizei. Sprengstoffexperten und speziell ausgebildete Hunde waren in den betroffenen Gebäuden unterwegs. Gefährliche Gegenstände wurden vorerst nicht entdeckt.
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Die Ermittlungen zu den Verfassern der Mails laufen. Wie DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner am Rande der Präsentation des Verfassungsschutzberichtes 2024 erklärte, waren insgesamt mehr als 50 Schulen betroffen. Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst sei in die Ermittlungen involviert, diese würden "auf Hochtouren" laufen. Man sei im Austausch mit internationalen Partnern.
Wie unter anderem der "Spiegel" berichtete, gingen auch bei mehr als 70 Schulen in fünf deutschen Bundesländern ein. Betroffen waren Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Vonseiten des bayerischen Landeskriminalamt und dem LKA Hessen war von einer bundesweiten Aktion die Rede.
Video: Baumschlager zu Bombendrohungen an Schulen - "Strafrahmen sehr hoch"
Zusammenfassung
- Seit Sonntagabend sind an zahlreichen Schulen in ganz Österreich von Bombendrohungen eingegangen. Mehrere Standorte wurde evakuiert.
- In Niederösterreich waren einem Bericht des ORF Landesstudios zufolge mehr als 20 Standorte betroffen
- Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Montag berichteten, wurden in Oberösterreich wiederum 12 Berufsschulen bedroht.
- Die Polizei spricht von einer Zunahme der Drohungen und arbeitet gemeinsam mit der Bildungsdirektion an Sicherheitsvorkehrungen für die betroffenen Schulen.
- Auch an Schulen in der Steiermark, Kärnten, dem Burgenland und Wien gingen Drohungen ein.
- Auch in Deutschland gab es eine Flut an Bombendrohungen gegen mehr als 70 Schulen.