Neun Menschen getötet
Serienmörder "Twitter-Killer" in Japan hingerichtet
Erstmals seit rund drei Jahren hat Japan am Freitag wieder ein Todesurteil vollstreckt. Justizminister Keisuke Suzuki bestätigte die Hinrichtung des 34-jährigen Takahiro Shiraishi, der wegen neun Morden verurteilt worden war.
Der 34-Jährige war als "Twitter-Killer" bekannt geworden. Im Jahr 2017 hatte er innerhalb von zwei Monaten acht Frauen und einen Mann im Alter von 15 bis 26 Jahren über den Kurznachrichtendienst Twitter – heute X – kennengelernt. Sie sollen dort Suizidgedanken geäußert haben.
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Unter dem Vorwand, ihnen beim Sterben zu helfen, lockte er sie in seine Einzimmerwohnung nahe Tokio. Dort missbrauchte und erdrosselte er seine Opfer.
Die Leichen zersägte er im Badezimmer und lagerte Körperteile in Kühlboxen und Werkzeugkisten.
Hilfe in Krisensituationen
Sind Sie in einer Krisensituation? Hier finden Sie Hilfe:
- Telefonseelsorge: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr, online unter www.telefonseelsorge.at
- Sozialpsychiatrischer Notdienst/PSD: 01/31330, täglich 0–24 Uhr, online unter www.psd-wien.at
- Rat auf Draht: 147. Beratung für Kinder und Jugendliche. Anonym, täglich 0–24 Uhr, online unter www.rataufdraht.at
- Kindernotruf: 0800 567 567, Beratung bei persönlichen Krisen. Anonym, täglich 0-24 Uhr www.bittelebe.at
- Suizidprävention auf www.gesundheit.gv.at/leben/suizidpraevention
"Extrem bösartig"
Bereits 2020 war Shiraishi zum Tode verurteilt worden. Der Richter die Taten des Geständigen damals als "extrem bösartig" bezeichnet.
Auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärte Justizminister Suzuki: "Neun Opfer wurden geschlagen und erwürgt, getötet, ausgeraubt und dann verstümmelt, wobei Teile ihrer Leichen in Kisten versteckt und Teile auf einer Müllhalde entsorgt wurden."
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Der Täter sei dabei "von egoistischen Motiven wie sexueller und finanzieller Befriedigung getrieben" worden.
Die brutalen Taten hätten in der gesamten Gesellschaft Schock und Angst ausgelöst, so Suzuki weiter. Den Hinrichtungsbefehl habe er nach sorgfältiger Abwägung aller Umstände unterzeichnet.
Japan hält an Todesstrafe fest
Japan ist neben den USA die einzige große demokratische Industrienation, in der die Todesstrafe noch vollstreckt wird. Die bisher letzte Hinrichtung fand im Juli 2022 statt.
In der japanischen Bevölkerung stößt die Todesstrafe auf breite Zustimmung. Laut einer Regierungsumfrage aus dem Jahr 2024 halten 83 Prozent der Befragten sie für "unvermeidbar".
Video: USA: CEO-Killer verhaftet
Zusammenfassung
- Er missbrauchte, tötete und zerstückelte neun Menschen – nun wurde der als "Twitter-Killer" bekannte Serienmörder in Tokio hingerichtet.
- Die brutalen Taten hätten in der gesamten Gesellschaft Schock und Angst ausgelöst, so Japans Justizminister Keisuke Suzuki.