Drei Australiern droht nach Mord auf Bali Todesstrafe
Die Festgenommenen wurden den Medien jetzt bei einer Pressekonferenz im orangen Sträflingsanzug und in Handschellen präsentiert. Ihre Gesichter waren von Sturmhauben verhüllt.
Bei der Attacke war ein anderer Mann angeschossen und verprügelt worden, er überlebte den Angriff schwer verletzt. Nach fünftägiger internationaler Fahndung seien die drei Verdächtigen im Alter zwischen 23 und 27 Jahren in Jakarta, Singapur und Kambodscha festgenommen und zurück nach Indonesien gebracht worden, hieß es unter Berufung auf die Behörden.
Sie werden nach Angaben der Zeitung "Sydney Morning Herald" des vorsätzlichen Mordes beschuldigt. "Der Fall hat Bali erschüttert, wo man zwar an Australier mit schlechtem Benehmen gewöhnt ist, aber nicht an Morde", schrieb das Blatt. Nach einem vierten möglichen Mittäter werde noch gefahndet, teilte die Polizei auf der Insel mit. Die australische Polizei unterstütze die Ermittlungen, hieß es.
Die Hintergründe sind noch unklar. Die Behörden ermitteln derzeit, ob es sich bei der Schießerei um einen Mordanschlag der Melbourner Unterwelt gehandelt hat.
Erst im Mai war bekanntgeworden, dass einem anderen Australier ebenfalls auf Bali wegen des Besitzes einer größeren Menge Kokain die Todesstrafe droht. Weltweite Schlagzeilen machte der Fall der australischen Drogenschmugglerbande "Bali Nine" (Bali Neun): Die beiden Anführer waren 2015 trotz internationaler Proteste von einem Erschießungskommando in Indonesien hingerichtet worden. Die drei nun festgenommenen Australier werden in Medien bereits als "Bali Three" bezeichnet.
Zusammenfassung
- Drei Australier im Alter zwischen 23 und 27 Jahren werden beschuldigt, Mitte Juni einen 32-jährigen Landsmann nahe Munggu Beach auf Bali erschossen zu haben und könnten im Falle einer Verurteilung durch ein Erschießungskommando hingerichtet werden.
- Bei dem Angriff wurde ein weiterer Mann schwer verletzt, während die Polizei nach einem vierten möglichen Mittäter fahndet und die australische Polizei die Ermittlungen unterstützt.
- Die Verdächtigen wurden nach einer fünftägigen internationalen Fahndung in Jakarta, Singapur und Kambodscha festgenommen und den Medien in orangen Sträflingsanzügen mit verhüllten Gesichtern präsentiert.