Nahost
60 Tote in Gaza: Ende des Einsatzes laut Israel in Sicht
"Wir stehen nun vor dem Abschluss des Einsatzes in Gaza", sagte Katz. Er erinnerte auch an Israels Ziele, darunter die Freilassung aller Geiseln sowie die Niederlage der Hamas, die Israel erreichen wolle.
US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende gesagt, er rechne kommende Woche mit einer Feuerpause im Gazakrieg. Es blieb aber zunächst unklar, worauf Trump seine optimistische Aussage stützte.
Zunächst war nach den israelischen Attacken im Gazastreifen von mindestens 38 Toten die Rede gewesen. Allein zehn Menschen seien in Seitun und 13 in einem Gebiet südwestlich von Gaza-Stadt ums Leben gekommen, teilte die Gesundheitsbehörde mit.
22 Menschen, darunter Frauen, Kinder und ein örtlicher Journalist, seien bei einem Luftschlag auf ein Café am Strand von Gaza getötet worden.
Vor den Angriffen hatte die israelische Armee die Bewohner weiter Teile im Norden des Gazastreifens aufgefordert, sich in den Süden zurückzuziehen. Das Militär wolle im Norden gegen Kämpfer der radikal-islamischen Hamas vorgehen.
Geplant seien auch Vorstöße in Gaza-Stadt hinein. Das israelische Militär teilte schließlich mit, es seien Kommando- und Kontrollzentren von Extremisten angegriffen worden.
Das israelische Militär wirft den Extremisten vor, sich unter Zivilisten zu verstecken, was die Hamas bestreitet. Noch am Montag wollte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu das weitere Vorgehen im Sicherheitskabinett beraten.
Israel räumt zivile Opfer ein
Wie Israel Montagabend einräumte, sind auch palästinensische Zivilisten bei der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen zu Schaden gekommen. Daraufhin seien entsprechende Anweisungen an die Soldaten ausgegeben worden, teilte das israelische Militär mit.
Ein Militärsprecher erklärte, Vorfälle, bei denen Bewohner des Gazastreifens verletzt wurden, würden überprüft.
Seit Israel am 19. Mai die mehrwöchige Blockade von Hilfsgütern für den Gazastreifen aufgehoben und begrenzte Lieferungen wieder zugelassen hat, sind nach UNO-Angaben mehr als 400 Palästinenser bei der Suche nach Hilfe getötet worden.
Der palästinensische Journalistenverband erklärte, seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 seien im Gazastreifen mehr als 220 Journalisten getötet worden.
Video: Kritik an Israel wird lauter
Zusammenfassung
- Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden am Montag rund 60 Menschen getötet, darunter Frauen, Kinder und ein Journalist.
- Seit der teilweisen Aufhebung der Blockade am 19. Mai sind laut UNO über 400 Palästinenser bei der Vergabe von Hilfsgütern ums Leben gekommen.
- Der israelische Verteidigungsminister Katz sieht das Ende des Gaza-Einsatzes in Sicht, während weiterhin Angriffe und Untersuchungen zu zivilen Opfern laufen.