Leiche in Müllcontainer
Totes Baby bei Klinik Favoriten: Mordprozess gegen Mutter
Die Frau muss sich wegen Mordes am Dienstag vor Geschworenen verantworten. Das Urteil wird im Laufe des Tages erwartet. Bisher zeigte sich die Angeklagte geständig. Vor Gericht wird sie von Astrid Wagner anwaltlich vertreten.
Das Kind war am 14. November in der Klinik Favoriten nach acht Monaten Schwangerschaft gesund zur Welt gekommen. Aufgrund der frühen Geburt wurde es zur Überwachung auf die Neonatologie gebracht, entwickelte sich dort aber gut.
Nach einer Woche hätte die Frau aus der Klinik entlassen werden sollen. Dies soll sie jedoch enorm unter Druck gesetzt haben. Grund dafür sei der familiäre Hintergrund der jungen Mutter gewesen.
Am 21. November war das Baby von der Station verschwunden. Es gab eine groß angelegte Suchaktion, anfangs ohne Erfolg. Zuerst bestritt die Beschuldigte noch, etwas mit dem Verschwinden ihres Kindes zu tun zu haben.
Leiche in Container gefunden
Der Leichnam des Babys wurde am Tag darauf außerhalb des Klinikgeländes in einem Container in der Kundratstraße gefunden, nachdem die Frau schließlich dazu Angaben gemacht hatte.
Am Tag der Entlassung soll sie das Kind in ein Einkaufssackerl gepackt und die Klinik verlassen haben. Laut Staatsanwaltschaft soll sie das Mädchen durch stumpfe Gewalteinwirkung getötet haben.
Die Frau wurde festgenommen und gab zu, das Baby getötet zu haben. Sie habe von Anfang an kein Kind gewollt. Der Prozess erinnert stark an einen Fall im Dezember 2024, bei dem eine Frau ihr Neugeborenes in einem Hotelmistkübel entsorgt hatte.
Mittlerweile soll die 30-Jährige unter einer ausgeprägten Depression leiden, war aber zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig. Im Falle einer Verurteilung im Sinne der Mordanklage drohen der bisher unbescholtenen Frau zehn bis zu 20 Jahre oder lebenslange Haft.
Zusammenfassung
- Am Dienstag startet am Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen die 30-Jährige, die im vergangenen November ihr eine Woche altes Baby getötet.
- Anschließend entsorgte sie den Leichnam unweit der Klinik Favoriten in einem Müllcontainer.
- Am 21. November war das Baby von der Station verschwunden. Es gab eine groß angelegte Suchaktion, anfangs ohne Erfolg.
- Die Frau wurde festgenommen und gab zu, das Baby getötet zu haben.
- Mittlerweile soll die 30-Jährige unter einer ausgeprägten Depression leiden, war aber zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig.
- Sie ist geständig.