Hamas-Geisel schrieb Angehörigem: "Sie sind hier! Sie schießen auf uns!"

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Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel befinden sich noch mindestens 240 Geiseln in deren Gefangenschaft, unter den Einführten sind auch Verwandte von Tal Yeshurun. Wie er davon erfuhr und was er von seinen vermissten Familienangehörigen weiß, erzählt er im PULS 24 Interview.

Am 07. Oktober feuerte die radikal-palästinensische Terrorgruppe Hamas nicht nur über 1.000 Raketen auf Israel ab, sondern durchbrach auch den Grenzzaun zu dem Mittelmeerstaat. Bei dem Überfall ermordeten Hamas-Terroristen rund 1.400 Israelis.

Die Terroristen richteten ein auf dem Supernova-Musikfestival und in mehreren Kibbuzen ein Massaker an. Die Hamas verschleppte Hunderte Geiseln in den Gazastreifen und hält bis heute mindestens 240 Menschen gefangen.

Unter den Vermissten befinden sich auch Verwandte von Tal Yeshurun. Im PULS 24 Interview erzählt er von dem Moment, als er von dem Überfall der Terroristen erfahren hat.

Am Tag der Attacke hatte sich ein Großteil seiner Familien im Kibbuz Be'eri versammelt, um das jüdische Fest Sukkat zu feiern. Be'eri, nicht unweit von Gaza entfernt, gehört zu den Orten, in denen die Hamas am schlimmsten wütete. Tal war zu diesem Zeitpunkt in den USA auf Geschäftsreise.

Am Nachmittag des 07. Oktober habe er über die Nachrichten von dem Angriff der Hamas erfahren, kurze Zeit später sei "sein WhatsApp explodiert". "Leute, die ich kenne, von Familie, von Freunden, von überall kamen die schlimmsten Nachrichten, die ich jemals gelesen habe: 'Sie sind hier! Ich höre sie! Sie schießen auf uns!'"

Zu 13 Familienmitgliedern, darunter Kinder, verlor er jeden Kontakt. Sieben Angehörige sollen sich aktuell noch in Geiselhaft befinden, vier seien ermordet worden. Unter den Entführten befindet sich auch der israelisch-österreichische Doppelstaatsbürger Tal Shoham.

Um Hilfe gefleht

Von dem Tod eines Angehörigen hat er zwei Wochen später erfahren. Die Hamas seien bei ihrer Ermordung so "barbarisch" vorgegangen, dass eine Identifizierung der Leiche bis dahin nicht möglich gewesen sei, erzählt Tal. Er hofft, dass sich unter den 140 Leichen, die bis dato nicht identifiziert werden konnten, keiner befindet, den er kennt.  

Neben seiner Familie wurden auch Freunde von ihm getötet und entführt. Ein Freund von ihm, der ebenfalls mit seiner Familie in Be'eri lebt, habe um Hilfe gefleht: "Bitte schick jemanden, egal wer! Wir hören sie um das Haus schießen! Wir riechen, dass sie Feuer legen!'"

Kaum Informationen zu den Geiseln

Informationen zu seinen Freunden oder seiner Familie hat er kaum: "Ich glaube Israel oder jede Organisation hat nicht viele Informationen und wenn doch, würden sie diese wahrscheinlich nicht verbreiten – auch nicht mit uns. Das ist verständlich."

Trotzdem will Tal eine Botschaft der Hoffnung verteilen: "Es ist mir wichtig zu sagen, dass man Menschlichkeit auf allen Seiten sehen kann. Man muss sich nicht für eine Seite entscheiden. […] Es gibt überall gute Menschen".

Eine Auslöschung "dieses radikalen Terrorismus" hält er jedoch für unabdinglich. Nur dann könne man seine Familie, aber auch die restlichen Geiseln und die "2,4 Millionen Palästinenser von den Hamas befreien".

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel befinden sich noch mindestens 240 Geiseln in deren Gefangenschaft, unter den Einführten befinden sich Verwandte von Tal Yeshurun.
  • Am Tag der Attacke hatte sich ein Großteil seiner Familien im Kibbutz Be’eri versammelt, um das jüdische Fest Sukkat zu feiern.
  • Be’eri, nicht unweit von Gaza entfernt, gehört zu den Orten, der am schlimmsten von den Hamas angegriffen wurde.
  • Zu 13 Familienmitgliedern, darunter Kinder, verlor er jeden Kontakt.
  • Unter den Entführten befindet sich auch der Israelisch-Österreichische Doppelstaatsbürger Tal Shoham.
  • Sieben Angehörige sollen sich aktuell noch in Geiselhaft befinden, vier seien ermordet worden.