Haftstrafe
"Pudelwohl" hinter Gittern: So lebt Grasser im Gefängnis
Nachdem der Oberste Gerichtshof (OGH) das erstinstanzliche Urteil im Buwog-Prozess bestätigt, die Freiheitsstrafe jedoch von acht auf vier Jahre reduziert hatte, trat Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser am 4. Juni seine Haft in der Justizanstalt Innsbruck an.
Laut Justizkreisen soll sich Grasser im sogenannten "Zieglstadl" rasch eingelebt haben. "Er fühlt sich pudelwohl, zumindest wirkt es so nach außen", zitiert die "Krone" eine anonyme Quelle.
Arbeit im Magazin, Nächte in Einzelzelle
Grasser ist demnach im sogenannten "Magazin" der Anstalt tätig, wo er für die Verteilung von Kleidung und Bettwäsche an Mitinsassen verantwortlich ist.
Die Nächte verbringt er in einer Einzelzelle im Bereich für Neuankömmlinge bzw. Häftlinge, die kurz vor der Entlassung stehen.
Video: Grasser hinter Gitter
Grassers Anwälte wollen Fußfessel beantragen
In den vergangenen Wochen zeichnete sich ab, dass Grasser möglicherweise nur einen Bruchteil seiner vierjährigen Haftstrafe tatsächlich hinter Gittern verbringen muss.
Grund dafür ist eine geplante Gesetzesänderung: Die Bundesregierung will mit 1. September die Fußfessel-Regelung ausweiten.
Künftig sollen auch verurteilte Straftäter mit einem verbleibenden Strafrest von bis zu 24 Monaten für den elektronisch überwachten Hausarrest infrage kommen.
Laut seinen Rechtsvertretern würde Grasser bei realistischer Betrachtung rund zwei Jahre absitzen. Dann würden sämtliche Voraussetzungen für eine bedingte Entlassung erfüllt sein.
Für die somit zu verbüßenden zwei Jahre wäre Grasser ab Inkrafttreten der neuen Fußfessel-Regelung ein "Parade-Kandidat" – er erfüllt laut seinen Anwälten alle formalen Bedingungen.
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"Karl-Heinz Grasser wird natürlich versuchen, in den Genuss der neuen Regelung zu kommen", erklärte bereits Manfred Ainedter, einer der Rechtsvertreter Grassers.
Video: Grasser: Haftdauer und Fußfessel
Zusammenfassung
- Vor knapp zwei Wochen trat Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser seine Haft in der Justizanstalt Innsbruck an.
- Dort soll er sich offenbar "pudelwohl" fühlen.