APA/APA/STRINGER/STRINGER

Getötete 41-Jährige: Sohn weiterhin gesucht

0

Im Fall der tot aufgefundenen Frau (41) im steirischen Leibnitz wurde am Donnerstag weiter nach dem Verdächtigen gesucht. Der Sohn der am Montag in ihrer Wohnung entdeckten Syrerin ist seitdem verschwunden.

Nach ihm wird mit einem europäischen Haftbefehl gefahndet. Der 24-Jährige war bereits im April 2021 mit der Polizei in Leibnitz aneinandergeraten, weil er und eine Gruppe junger Männer gegen Covid-Maßnahmen verstoßen hatten, wie die Polizei auf APA-Anfrage bestätigte.

Frau war nicht erreichbar

Gesichert sei, dass die Frau am Montag von ihren Verwandten nicht erreichbar gewesen war und sich ein Angehöriger zur Wohnung aufmachte, um nachzusehen. Nachdem nicht geöffnet worden war, wurde von einem Mieter in dem Mehrparteienhaus die Polizei verständigt. Diese holte die Feuerwehr zum Öffnen der Tür. Die Syrerin wurde leblos am Boden liegend im Wohnzimmer entdeckt.

Ob die Frau einer Beschäftigung nachgegangen war, ließ sich vorerst nicht eruieren. Der auf der Flucht befindliche Sohn - er soll nach dem Montag zuletzt in Graz gewesen sein - war in einem Betrieb im Raum Leibnitz angestellt. Die Frau hat noch einen weiteren Sohn und zwei Töchter, alle erwachsen und in der Steiermark wohnhaft.

Motiv unklar

Zu einem möglichen Motiv konnte die Polizei noch nichts sagen. Die Befragungen im Umfeld und in der Familie hätten vorerst keine neuen Erkenntnisse ergeben. Der Aufenthaltsort des Vaters des Mannes ist nicht bekannt, er hatte aber nicht bei der Familie in Leibnitz gelebt.

Mann wegen Verstoßes gegen Covid-Maßnahmen aufgefallen

Ende April 2021 war der Mann, damals 23, der Polizei erstmals aufgefallen. Er war mit einer größeren Ansammlung von jungen Männern in Leibnitz in der Schmiedgasse, diese hielten die damals geltenden Covid-Maßnahmen nicht ein. Die Beamten einer Streife hatten die Gruppe darauf hingewiesen, worauf die Situation eskalierte und besonders ein 23-jähriger Syrer auffiel, weil er sich aggressiv verhielt und die Beamten wüst beschimpfte. Die Polizisten holten Verstärkung, mit sechs Streifen wurde die Situation unter Kontrolle gebracht. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt, der Mann wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt festgenommen.

Polizei bittet um Hinweise

Der Gesuchte wurde am 1. Jänner 1998 in Syrien geboren, er soll im Jahr 2015 mit der Mutter und einem Bruder nach Österreich gekommen sein. Er ist 1,78 Meter groß, hat braune Augen und trug zuletzt dunkle, kurz geschnittenen Haare. Seit einigen Jahren lebte er mit seiner Mutter im südsteirischen Leibnitz. Er hatte bis vor kurzem einen Bart, der aber nach jüngsten Erkenntnissen abrasiert ist. Zuletzt soll er einen Drei-Tage-Bart getragen haben. Der Flüchtige wird als durchaus gewaltbereit beschrieben. Konkrete Hinweise auf eine Bewaffnung oder ein mögliches Fluchtfahrzeug gab es aktuell nicht.

Die Polizei bittet um Hinweise zur Person bzw. dem Aufenthaltsort an das LKA Steiermark unter der Nummer 059133/60-3333 bzw. an [email protected]. Wenn man den Flüchtenden sieht, solle man ihn nicht ansprechen und sofort den Notruf 133 bzw. 112 wählen, teilte die Landespolizeidirektion mit.

(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555 (kostenlos und rund um die Uhr), www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722)

ribbon Zusammenfassung
  • Im Fall der tot aufgefundenen Frau (41) im steirischen Leibnitz wurde am Donnerstag weiter nach dem Verdächtigen gesucht.
  • Der Sohn der am Montag in ihrer Wohnung entdeckten Syrerin ist seitdem verschwunden.
  • Der auf der Flucht befindliche Sohn - er soll nach dem Montag zuletzt in Graz gewesen sein - war in einem Betrieb im Raum Leibnitz angestellt.
  • Die Befragungen im Umfeld und in der Familie hätten vorerst keine neuen Erkenntnisse ergeben.

Mehr aus Chronik