Karner befürchtet russischen Angriff mit chemischen Massenvernichtungswaffen

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Militärexperte und Offizier Gerald Karner spricht über die hohen Verluste und Nachschubprobleme bei den Russen und dass er befürchtet, dass der Einsatz von chemischen Massenvernichtungswaffen geplant wird. Vakuumbomben, die auch Zivilisten in Bunkern töten, würden schon eingesetzt, auch wenn das "ganz klar" ein Kriegsverbrechen sei.

Die ukrainische Armee geht davon aus, dass die russischen Truppen große Probleme mit der Versorgung haben. Munition und Lebensmittel würden für höchstens drei Tage reichen. Dem stimmt Militärexperte und Offizier Gerald Karner im PULS 24 Interview am Dienstagmorgen zu.

"Erhebliche" russische Verluste 

Der Angriff der Russen sei sehr kräfteraubend und sie würden "erhebliche Verluste" verzeichnen. Laut der Meldung einer russischen Zeitung, die sofort wieder vom Netz genommen wurde, sollen knapp 10.000 russische Soldaten bereits gefallen sein. Dazu komme laut Karner "ein Mehrfaches an Verwundeten". "Es ist schon was dran, dass die russischen Streitkräfte frustriert und verwirrt sind."

Über Verluste auf ukrainischer Seite wisse man wenig. "Natürlich werden auch die ukrainischen Streitkräfte erschöpft sein." Allerdings seien sie Herren ihrer eigenen Versorgungs-, Nachschub und logistischer Basen. Deshalb hätten sie beim Nachschub große Vorteile, während Munition, Treibstoff und Lebensmittel für die Russen lange Wege zurücklegen müssten.

Russische Pläne für Einsatz von Massenvernichtungswaffen

Russland wirft der Ukraine vor, biologische und chemische Waffen zu haben und einsetzen zu wollen. Darüber gebe es laut dem Militärexperten keinerlei Informationen. "Wenn die russische Seite jetzt bereits ankündigt, die Ukrainer, die gar nicht über solche Waffen verfügen, könnten sie einsetzen, dann spricht einiges für eine 'false flag'-Operation. Also ich behaupte, der Gegner will etwas tun, was ich dann selbst tue, um es dann im Nachhinein dem Gegner in die Schuhe schieben zu können."

Der russische Vormarsch stocke und die sowjetische Militärdoktrin sah in solchen Fällen vor, auch chemische, biologische, vielleicht sogar nukleare Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Karner glaubt nicht, dass biologische oder nukleare Angriffe erfolgen könnten, "bei chemischen wär' ich mir nicht so sicher".

Chemische Waffen würden den menschlichen Organismus angreifen, vor allem Lungen, Nervensystem und die Muskulatur. Durch Atemlähmung würden sie dann schlussendlich meist zum Tod führen.

Vakuumbomben bringen jeden im Umfeld um 

Der Experte glaubt auch, dass die Russen bereits Vakuumbomben in der Ukraine – wie schon zuvor in Syrien - eingesetzt haben. Es gebe Gerüchte über den Einsatz im Donbass. Dabei handle es sich um Raketen, die bei einer ersten Explosion Sprengstoffaerosole freisetzen. Bei einer zweiten Explosion werde dann mit einem Schlag im Umfeld der Luft der Sauerstoff entzogen. Dadurch sterben alle Menschen im Umfeld, auch jene, die in Bunkern Schutz gesucht haben. Dadurch dass diese Bomben "unterschiedslos" auch Zivilisten töten, sei ihr Einsatz in zum Beispiel Mariupol "ganz klar ein Kriegsverbrechen".

ribbon Zusammenfassung
  • Der Angriff der Russen sei sehr kräfteraubend und sie würden "erhebliche Verluste" verzeichnen.
  • Laut der Meldung einer russischen Zeitung, die sofort wieder vom Netz genommen wurde, sollen knapp 10.000 russische Soldaten bereits gefallen sein. Dazu komme laut Karner "ein Mehrfaches an Verwundeten".
  • Der russische Vormarsch stocke und die sowjetische Militärdoktrin sah in solchen Fällen vor, auch chemische, biologische, vielleicht sogar nukleare Massenvernichtungswaffen einzusetzen.
  • Karner glaubt nicht, dass biologische oder nukleare Angriffe erfolgen könnten, "bei chemischen wär' ich mir nicht so sicher".
  • Der Experte glaubt auch, dass die Russen bereits Vakuumbomben in der Ukraine – wie schon zuvor in Syrien - eingesetzt haben. Es gebe Gerüchte über den Einsatz im Donbass.
  • Bei einer zweiten Explosion werde dann mit einem Schlag im Umfeld der Luft der Sauerstoff entzogen. Dadurch sterben alle Menschen im Umfeld, auch jene, die in Bunkern Schutz gesucht haben.

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