Campus FH Wien der WKWWikimedia Commons / C.Stadler/Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

FH verschickt über 400 Zusagen, war nur Technik-Panne

Wenn die Zusage für den gewünschten Studienplatz kommt, ist die Freude natürlich groß, besonders nach einem umfangreichen Aufnahmeverfahren. Bei hunderten Bewerber:innen an der FH Wien der WKW handelte es sich bei der Zusage aber nur um eine "Panne".

Studienplätze an der FH der WKW in Wien sind beliebt, die Studiengänge mit oftmals nur knapp über 30 Plätzen klein und damit ist die Freude besonders groß, wenn man es hineinschafft. Immerhin gibt es dafür einen mehrstufigen Bewerbungsprozess - Assessment-Center und persönliches Gespräch inklusive. 

Angehende Studierende erhielten dann Anfang Juni die Zusage per Mai. Nur um dann kurz später eine weitere Mail zu bekommen: "Studienplatz-Angebot irrtümlich verschickt", wie der "Kurier" berichtete. Die Zusage sei ein technischer Fehler gewesen.

Von der vermeintlichen Zusage sind 480 Bewerber:innen betroffen. "Wir entschuldigen uns vielmals für diesen Fehler und wünschen Ihnen alles Gute", heißt es in der Mail.

Entschuldigung, aber keine Lösung

Beate Huber, Akademische Leiterin der FH, bestätigte dem "Kurier", dass die Zusagen wirklich falsch waren. "Das haben wir den 480 Betroffenen am nächsten Vormittag per E-Mail mitgeteilt und uns bei ihnen entschuldigt. In Wirklichkeit befinden sich die Betroffenen unverändert auf der Warteliste und haben damit weiterhin die Chance auf einen Studienplatz". Man sei mit den Betroffenen nun im Austausch. 

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Besonders schlimm ist es für die Studierenden, die ihren Plan B nach der Zusage direkt über Bord geworfen haben. So hätten sich bei der FH Personen gemeldet haben, die nach der Zusage ihren Platz an anderen Hochschulen abgelehnt hätten - und statt mit zwei plötzlich ohne Studienplatz dastehen.

"Diesen Personen haben wir empfohlen, sich mit der Information, dass das Studienplatz-Angebot unserer FH versehentlich verschickt wurde, an jene FH zu wenden, deren Studienplatz-Angebot sie abgelehnt haben", so Huber. Eine echte Lösung könne man nicht anbieten. 

Rechtliche Folgen?

Die Österreichische Hochschulerschaft (ÖH) rät unterdessen, sich bei den ÖHs zu melden. "Wir haben Juristen im Haus, die sich die Einzelfälle ansehen. Auch wenn wir nicht versprechen können, dass man schlussendlich den Studienplatz bekommt", so Simon Neuhold, Teil des ÖH-Vorsitzes.

Auch sonst sind rechtliche Schritte nicht ausgeschlossen. Studierende könnten auf Schadensersatz klagen oder sich bei der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung (AQ Austria) beschweren, die als Überprüfungsorgan für österreichische Hochschulen dient. 

ribbon Zusammenfassung
  • Wenn die Zusage für den gewünschten Studienplatz kommt, ist die Freude natürlich groß, besonders nach einem umfangreichen Aufnahmeverfahren.
  • Bei hunderten Bewerbern an der FH Wien der WKW handelte es sich bei der geglaubten Zusage aber nur um eine "Panne".
  • Von der vermeintlichen Zusage sind 480 Bewerber:innen betroffen. "Wir entschuldigen uns vielmals für diesen Fehler und wünschen Ihnen alles Gute", heißt es in der Mail der FH.