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Neues Fahndungsbild

Ex drohte vor Frauenmord: "Mache dein Leben zum Albtraum"

Heute, 09:00 · Lesedauer 3 min

Nach dem Frauenmord am vergangenen Wochenende im Pinzgau fehlt vom mutmaßlichen Täter Krisztian P. weiterhin jede Spur. Schon vor dem Femizid war der 32-Jährige durch aggressives Verhalten gegenüber seiner Ex-Freundin aufgefallen. In neu aufgetauchten Chats drohte er ihr, das Leben "zum Albtraum" zu machen.

Während nach dem Frauenmord im Salzburger Maria Alm weiterhin große Trauer und Schock herrschen, sucht die Polizei fieberhaft nach dem Verdächtigen Krisztian P.

Die Ermittler gehen davon aus, dass er am vergangenen Samstag gegen 0:40 Uhr auf einem Parkplatz im Zentrum von Maria Alm seine ehemalige Lebensgefährtin, eine 34-jährige Deutsche, bei einem Treffen erschossen hat.

Seitdem ist der Ungar auf der Flucht und wird mittlerweile international gesucht. Er soll mit einem silbergrauen Skoda Octavia Kombi mit dem Kennzeichen S-685WV unterwegs sein. Die Landespolizeidirektion Salzburg veröffentlichte am Dienstag auch ein aktuelles Lichtbild des Beschuldigten: 

Nachbarin: "Da wurde es häufiger mal laut"

Unterdessen kommen immer mehr Details über die Beziehung zwischen dem Opfer und Krisztian P. ans Licht. Eine Nachbarin bestätigte der deutschen "Bild", dass es zwischen den beiden in der Vergangenheit wiederholt zu lautstarken Streitigkeiten gekommen sei: "Da wurde es häufiger mal laut. Sie stritten sich auf Englisch".

Auch die beste Freundin der 34-Jährigen soll ihr schon während der Beziehung geraten haben, sich von Krisztian P. zu trennen und sich "das nicht gefallen" zu lassen.

Drohung über WhatsApp: "Werde dein Leben zum Albtraum machen"

Der Chef der getöteten Frau berichtete von einem Vorfall im vergangenen Dezember: Damals hatte die Deutsche in ihrer Wohnung einen beschädigten Adventskranz gefunden und vermutete, dass Krisztian P. dahintersteckte. Zu diesem Zeitpunkt lebten die beiden bereits getrennt, und "ihr Türschloss hatte sie schon ausgetauscht", so ihr Chef.

Als sie ihn mit ihrer Vermutung konfrontierte, soll er ihr per WhatsApp geschrieben haben: "Ich werde dir dein Leben zum Albtraum machen."

Obwohl das Mordopfer Krisztian P. wegen gefährlicher Drohung angezeigt hatte, wurde kein Betretungs- oder Kontaktverbot ausgesprochen. "Der zitierte Wort­laut erfüllt nicht die Anforde­rungen einer gefährlichen Drohung im Sinne der öster­reichischen Strafgesetze", wird der Salzburger Staatsanwalt Florian Weinkamer zitiert.

Da der Verdächtige als unbescholten galt, durfte er legal eine Waffe besitzen. Mit dieser Waffe soll er schließlich auch seine Ex-Partnerin erschossen haben.

"Wussten, dass sie ihren Ex-Freund treffen will"

Wie ihr Chef bestätigte, hatte die Gastronomiemitarbeiterin am Freitag extra um einen früheren Feierabend gebeten. "Wir wussten, dass sie ihren Ex-Freund treffen will, um ihren Hausschlüssel zurückzufor­dern", erklärte er. Nur wenige Stunden später wurde sie dann – vor den Augen ihrer besten Freundin – auf dem Supermarkt-Parkplatz erschossen.

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Zusammenfassung
  • Nach dem Frauenmord am vergangenen Wochenende im Pinzgau fehlt vom mutmaßlichen Täter Krisztian P. weiterhin jede Spur.
  • Schon vor dem Femizid war der 32-Jährige durch aggressives Verhalten gegenüber seiner Ex-Freundin aufgefallen.
  • In neu aufgetauchten Chats drohte er ihr, das Leben "zum Albtraum" zu machen.