APA/GEORG HOCHMUTH

Fast jeder vierte schwere Covid-Fall gegen Corona geimpft

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Fast ein Viertel der an Covid-19 erkrankten Personen, die am vergangenen Dienstag in Österreich auf Intensivstationen behandelt werden mussten, war vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Der Anteil der vollimmunisierten Spitalspatientinnen und -patienten, die auf Normalstationen betreut wurden, lag laut Gesundheitsministerium bei 43,6 Prozent. 

Demnach waren am 2. November von den damals 304 intensivpflichtigen Covid-Patientinnen und -Patienten 74 im Besitz eines gültigen Impfzertifikats. 24,3 Prozent der Betroffenen hatten somit die für eine Vollimmunisierung erforderlichen Dosen erhalten und waren nach so genannten Impfdurchbrüchen dennoch schwer an Covid-19 erkrankt. 

Die Zahlen zeigen andererseits auch, dass sich aus Sicht von Ungeimpften das Risiko signifikant erhöht, nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf einer Intensivstation zu landen. 230 bzw. 75,7 der Covid-Intensivpatientinnen und -patienten waren nicht vollständig geimpft. In der Bundeshauptstadt Wien, wo am 2. November 81 Covid-Erkrankte auf Intensivstationen verzeichnet wurden, waren 71 bzw. 87,7 Prozent nicht vollständig geimpft. Lediglich bei zehn Wiener Patientinnen und Patienten lagen Impfdurchbrüche vor, was einem Anteil von 12,3 Prozent entsprach.

Mehr Ungeimpfte in Wien im Spital

Von den österreichweit 1.338 Covid-Patientinnen und -Patienten auf Normalstationen waren am vergangenen Dienstag 583 vollständig geimpft. 755 waren nicht oder nicht vollständig immunisiert, womit deren Anteil auf den Covid-Normalstationen 56,4 Prozent ausmachte. In Wien stellte sich die Situation - aus welchen Gründen auch immer - anders dar: Dort waren am 2. November mehr als drei Viertel der 211 Covid-Patientinnen und Patienten - nämlich 77,3 Prozent - auf Normalstationen nicht oder nicht vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpft. Der Anteil der vollständig geschützten Covid-Patientinnen und -Patienten machte 22,7 Prozent aus.

13 Intensivpatienten pro Million Geimpfter

Dass die Impfung grundsätzlich Sinn macht und wirkt, zeigt sich, wenn man sich vergegenwärtigt dass von mehr als 5,6 Millionen vollständig geimpften Österreicherinnen und Österreichern am 2. November nur 74 auf einer Intensivstation behandelt wurden. Das entspricht 13 Intensivpatienten pro Million Geimpfter. Umgekehrt wurden von 3,2 Millionen nicht vollständig geimpften Personen 230 auf einer Intensivstation betreut. Das entspricht 72 Intensivpatienten pro Million Ungeimpfter.

Auf den Normalstationen lag das Verhältnis von Vollimmunisierten zu nicht vollständig Geimpften bei 102 je einer Million Geimpfter zu 235 je einer Million Geimpfter. Zu beachten ist allerdings, dass bei den nicht vollständig Geimpften auch jene Personen mitgerechnet werden, die entweder noch nicht geimpft werden dürfen (unter Zwölfjährige, Anm.) oder die erst eine Teilimpfung erhalten haben.

Dritter Stich nach sechs Monaten

Mediziner und Experten warnen, dass der Impfschutz mit zunehmender Dauer abnehme. Deshalb hat das Nationale Impfgremium den dritten Stich nach sechs Monaten empfohlen. Wien bietet seit Freitag die Auffrischungsimpfung ohne Voranmeldung an. 

ribbon Zusammenfassung
  • Fast ein Viertel der an Covid-19 erkrankten Personen, die am vergangenen Dienstag in Österreich auf Intensivstationen behandelt werden mussten, war vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
  • Der Anteil der vollimmunisierten Spitalspatientinnen und -patienten, die auf Normalstationen betreut wurden, lag bei 43,6 Prozent.
  • Der Anteil der vollständig geschützten Covid-Patientinnen und -Patienten machte 22,7 Prozent aus.
  • Mediziner und Experten warnen, dass der Impfschutz mit zunehmender Dauer abnehme. Deshalb hat das Nationale Impfgremium den dritten Stich nach sechs Monaten empfohlen.

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