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Umwelt

EU: Wasser wird knapp, Dürren drohen auch in Österreich

04. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Angesichts zunehmend extremen Wetters und Verschmutzung sorgt sich die EU-Kommission um Europas Wasserversorgung.

"Wir haben Wasser lange als selbstverständlich angesehen", sagte EU-Kommissionsvize Teresa Ribera am Mittwoch in Brüssel. Doch Wasser sei eine Ressource, die aufgrund von Umweltverschmutzung und Klimawandel immer knapper werde.

Bis 2030 soll zehn Prozent effizienter mit Wasser umgegangen werden. Zudem soll die Wasserinfrastruktur intensiver repariert werden.

"Im Durchschnitt gehen in Europa 30 Prozent des Wassers durch undichte Leitungen verloren, bevor es die Verbraucher erreicht", sagte EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall.

"Schon heute sind 30 Prozent der europäischen Landfläche jedes Jahr von Wasserknappheit betroffen." Wasser sei eine gemeinsame Ressource, alle müssten anfangen, Wasser effizienter zu nutzen. 

Nach Kommissionsangaben gibt es mit Blick auf das Wassermanagement in Europa eine Investitionslücke von rund 23 Milliarden Euro. Die Europäische Investitionsbank soll bis 2027 insgesamt 15 Milliarden zur Verfügung stellen.

Kommission hat drei Ziele 

Um besser mit Wasser umzugehen, hat die Kommission nun eine Strategie vorgestellt. Laut Roswall stehen drei Ziele im Vordergrund: Der Wasserkreislauf soll in Ordnung gebracht werden, es soll eine "wasserbewusste" Wirtschaft aufgebaut sowie sauberes und erschwingliches Wasser für alle sichergestellt werden.

Die Kommission betont, dass Europa immer wieder von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden betroffen sei. "Mit den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels wird sich dies nur noch verschlimmern", teilte die Behörde mit.

Wie die Strategie zu einem Erfolg werden kann, zeigt die in Kopenhagen ansässige EU-Umweltagentur EEA in einem parallel veröffentlichten Bericht auf: Sie hält es darin für möglich, dass mit neuen Maßnahmen in wichtigen Wirtschaftssektoren erhebliche Wassereinsparungen erzielt werden können.

Dabei machen die Experten deutlich, dass die Sektoren mit dem höchsten Wasserverbrauch auch das größte Sparpotenzial mit sich bringen. Zu ihnen zählen etwa Stromerzeugung, Landwirtschaft, öffentliche Wasserversorgung und die Fertigungsindustrie. Sie sollten Vorrang haben, schrieb die EEA.

Unter anderem mit weniger Lecks und einem effizienteren Einsatz lasse sich kräftig Wasser sparen. Auch Maßnahmen wie Wiederverwendung, Entsalzung oder die Nutzung von Regenwasser könnten ihren Beitrag leisten - sie dürften jedoch nicht zulasten von Energieverbrauch, Klima, Gesundheit und Ökosystemen gehen.

Warnungen vor Dürren auch in Österreich

Greenpeace warnte in einer Aussendung vor zunehmenden Dürren auch in Österreich. Zum Schutz davor fordert die Umweltschutzorganisation von Wasserminister Norbert Totschnig (ÖVP) Maßnahmen.

"Unsere wichtigste Verbündete im Kampf gegen Wassermangel und Überflutung ist eine intakte Natur. Naturnahe Landschaften und lebendige Flüsse funktionieren wie riesige Schwämme: Sie nehmen bei Starkregen große Wassermengen auf, die sonst Siedlungen gefährden würden - und geben dieses Wasser in Trockenzeiten langsam wieder ab ", sagte Sebastian Theissing-Matei, Wasser-Experte bei Greenpeace in Österreich.

Die grüne EU-Abgeordnete Lena Schilling kritisierte, dass der Initiative klare gesetzliche Vorgaben und Verbindlichkeiten fehlen. Es seien bereits 41 Prozent der Menschen in der EU von Wasserknappheit betroffen und die Qualität von Grund- und Oberflächenwasser nehme ab.

"Wir brauchen mehr als schöne Worte: mehr natürliche Wasserspeicher wie Moore und Feuchtgebiete, ein konsequentes Management giftiger Chemikalien sowie drastische Reduktionen von Pestiziden und Düngemitteln", forderte Schilling in einer Aussendung.

Video: Wie klimafit sind unsere Städte?

Zusammenfassung
  • Angesichts zunehmend extremen Wetters und Verschmutzung sorgt sich die EU-Kommission um Europas Wasserversorgung.
  • "Wir haben Wasser lange als selbstverständlich angesehen", sagte EU-Kommissionsvize Teresa Ribera am Mittwoch in Brüssel.
  • Doch Wasser sei eine Ressource, die aufgrund von Umweltverschmutzung und Klimawandel immer knapper werde.
  • Greenpeace warnte in einer Aussendung vor zunehmenden Dürren auch in Österreich.