Raubüberfall
Erneute Festnahmen nach Freispruch im Fall der Zwölfjährigen
Ein 17-Jähriger und ein zweiter Bursche sollen in einer Garage in Wien einen Raubüberfall begangen haben. Mirsad Musliu, der Anwalt des 17-Jährigen, bestätigte am Montag einen Online-Bericht der "Kronen Zeitung".
Den genauen Hintergrund konnte der Rechtsvertreter noch nicht schildern, er wird seinen Mandanten erst morgen in Haft besuchen.
Ob es sich bei dem neuen Fall um Raub oder schweren Raub handelt, ist deshalb noch unklar, sagte Musliu zur APA. Scheinbar dürften die Burschen eine Beute von 3.000 bis 4.000 Euro gemacht haben. Die Festnahme soll vergangene Woche erfolgt sein.
Jugendlichen vor Gericht
Die beiden Jugendlichen standen im September gemeinsam mit acht weiteren Burschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren wegen geschlechtlichen Handlungen mit der damals Zwölfjährigen vor Gericht.
Am Ende wurden alle freigesprochen. Die von der Anklage umfassten Vorgänge hatten sich zwischen März und Juni 2023 in Favoriten zugetragen. Zwei Angeklagten war geschlechtliche Nötigung vorgeworfen worden, allen zehn die Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung.
Freisprüche sorgten für hitzige Debatten
Die Freisprüche in dem Fall hatten für große Diskussionen gesorgt. Unmutsäußerungen und Empörung bis hin zu unverhohlenem "Hass im Netz", den vor allem der vorsitzende Richter abbekam, waren die Folge.
Der Richter wurde, auch in mehreren Kommentaren unter dem X-Account des Rechtsvertreters des betroffenen Mädchens, wüst beschimpft und mit zahlreichen Schimpfwörtern versehen.
Auch die Medienstelle des Wiener Landesgerichts war mit etlichen wütenden bis hasserfüllten Meldungen geflutet worden. Unter anderem wurde die "sofortige" Suspendierung des Richters gefordert, der den Vorsitz des erkennenden Schöffensenats inne hatte.
Video: Missbrauchsfall um 12-Jährige: Freispruch für angeklagte Burschen
Zusammenfassung
- Zwei Jugendliche, darunter ein 17-Jähriger, die zuvor im Fall des mutmaßlichen Missbrauchs einer Zwölfjährigen freigesprochen wurden, wurden vergangene Woche wegen eines mutmaßlichen Raubüberfalls in Wien festgenommen.
- Die beiden sollen in einer Garage eine Beute von 3.000 bis 4.000 Euro gemacht haben, wobei der genaue Tatvorwurf laut Anwalt noch unklar ist.
- Die Freisprüche im Missbrauchsfall hatten im September für heftige öffentliche Empörung und zahlreiche Hassnachrichten gegen den vorsitzenden Richter gesorgt.