Polizei räumt Palästina-Protestcamp bei TU WienPULS 24

Polizei löst Palästina-Protestcamp bei TU Wien auf

Nachdem das Pro-Palästina-Camp am Campus der Uni Wien im Alten AKH aufgelöst wurde, schlugen die Aktivist:innen ihre Zelte am Mittwoch vor der TU auf. Binnen kürzester Zeit räumte die Polizei aber auch dieses Camp.

Mehrere Dutzend Aktivist:innen versammelten sich am Mittwochvormittag vor der Technischen Universität (TU) Wien, um ein Protestcamp für Palästina zu errichten. "Wir sind zurück, kommt zu uns in den Resselpark", wurde am Morgen auf dem Instagram-Account "camp4palestine_vienna" gepostet. 

Sie protestieren "im Kontext des seit fast acht Monate andauernden Genozids" - wie sie die militärische Antwort von Israel nach dem Anschlag und der Verschleppung von Geiseln durch die palästinensische Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 nennen.

Doch nicht allzu lange: Die Polizei hat das Camp bereits wieder aufgelöst. Es habe sich um eine "nicht angemeldete Veranstaltung" gehandelt, erklärte Polizeisprecher Philipp Haßlinger.

Den Aktivisten sei zehn Minuten zur Räumung gegeben worden, die Polizei habe deren Anzeigen vorgenommen und die Identität der Protestierenden festgestellt.

Video: Polizeisprecher Philipp Haßlinger zur Räumung des Palästina-Protestcamps

Der Einsatz laufe aktuell noch, sagte der Polizeisprecher. Mittlerweile seien die meisten Zelte allerdings weggeräumt.

Während zu Beginn des Einsatzes rund 30 bis 35 Personen in dem Protestcamp gewesen seien, habe sich die Zahl mittlerweile auf einen einstelligen Bereich reduziert.

Nachfolger des Protestcamps im AKH

Schon Anfang Mai kam es auf einer Grünfläche im Alten AKH zu einem Protestcamp mit Zelten und Palästinaflaggen. Als Vorbild galten offenbar die Protestcamps an US-Universitäten. Wenig später wurde das Camp im alten AKH geräumt

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Vorwurf: TU "mitschuldig an Genozid" 

Die Aktivist:innen werfen den Universitäten vor, Israel zu unterstützen. Im Fall der TU verdeutliche sich diese "Komplizenschaft", wie es in einer Aussendung heißt, in der Zusammenarbeit mit dem Israel Institut of Technology (TECHNION).

Das TECHNION sei ein "Grundpfeiler der israelischen Militärindustrie und fördert die Forschung von israelischen Militärprojekten". Die TU mache sich "mitschuldig an dem Genozid". 

Auch an der angeblichen Kooperation der TU mit Waffenherstellern wie Rheinmetall und Glock stören sich die Aktivist:innen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Anfang Mai errichteten Aktivist:innen auf einer Grünfläche des Uni Wien Campus im alten AKH.
  • Am Mittwoch verkündeten sie via Instagram: "Wir sind zurück" - diesmal aber im Resselpark vor der Technischen Universität Wien.
  • Die Polizei löste das Camp am Mittwoch allerdings binnen kurzer Zeit wieder auf.