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Epstein-Affäre bedroht "Fergie"

Heute, 15:13 · Lesedauer 2 min

Die Affäre um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein lässt die britische Königsfamilie nicht los. Nach Prinz Andrew wird nun auch dessen Ex-Frau Sarah Ferguson wegen ihrer Verbindung zu dem 2019 gestorbenen US-Multimillionär für Wohltätigkeitsorganisationen zur Belastung.

Wie eine Sprecherin der Organisation Julia's House auf Anfrage bestätigte, beendete die Trägerorganisation mehrerer Kinderhospize die Zusammenarbeit mit "Fergie", wie sie in Großbritannien meist genannt wird. Es wäre "unangemessen", wenn sie weiterhin als Schirmherrin tätig wäre, hieß es in einer knappen Mitteilung.

Hintergrund ist ein Bericht der Zeitung "The Sun", wonach die Herzogin von York sich nur Wochen nach einer öffentlichen Distanzierung von Epstein bei diesem per E-Mail "zutiefst" entschuldigt haben soll und ihm ihre Freundschaft versichert haben soll. Julia's House nannte in der Mitteilung die "Korrespondenz mit Jeffrey Epstein" als Grund für die Entscheidung.

Dem britische Nachrichtensender Sky News zufolge bestätigte ein Sprecher "Fergies" den "Sun"-Bericht. Ihm zufolge wollte die 65-Jährige damit aber lediglich eine Klage Epsteins abwenden, weil sie ihn in einem Zeitungsinterview mit Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht hatte.

"Fergie" hatte 2011 in einem Interview mit der Zeitung "Evening Standard" zugegeben, von Epstein 15.000 Pfund (derzeit etwa 17.000 Euro) angenommen zu haben und die Verbindung bedauert. "Ich verabscheue Pädophilie und jeglichen Missbrauch von Kindern", sagte sie damals und zeigte sich reumütig. "Sobald ich kann, werde ich das Geld zurückzahlen und nie wieder etwas mit Jeffrey Epstein zu tun haben", so "Fergie" weiter. Doch das war offenbar schnell vergessen.

Die Epstein-Affäre verfolgt auch US-Präsident Trump

Epstein, der einst in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Den Bruder von König Charles III. (76), Prinz Andrew, kostete die Freundschaft mit Epstein seinen Platz im engeren Kreis der Royals. Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Der 65-Jährige stritt die Vorwürfe stets ab, eine Klage endete mit einem Vergleich. Dennoch verlor Andrew seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften.

Erst vor wenigen Tagen berief Premierminister Keir Starmer seinen Botschafter in Washington ab, weil auch dieser enge Beziehungen zu Epstein gepflegt hatte. Auch US-Präsident Donald Trump verkehrte einst freundschaftlich mit dem Geschäftsmann. Er streitet ab, von den Machenschaften seines früheren Bekannten gewusst zu haben.

Zusammenfassung
  • Sarah Ferguson, 65, verlor nach Bekanntwerden ihrer E-Mail-Korrespondenz mit dem 2019 verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ihre Rolle als Schirmherrin der Kinderhospiz-Organisation Julia's House.
  • Ferguson hatte bereits 2011 öffentlich eingeräumt, von Epstein 15.000 Pfund (etwa 17.000 Euro) angenommen zu haben, und bereute diese Verbindung damals.
  • Die Epstein-Affäre zieht weiterhin Kreise: Neben Ferguson und Prinz Andrew verloren auch Politiker wie der britische Botschafter in Washington nach Bekanntwerden ihrer Epstein-Kontakte ihre Ämter.