APA/dpa/Fabian Strauch

Corona: 78 Prozent mehr Intensivpatienten in einer Woche

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Die Belegung der Intensivbetten ist in den letzten sieben Tagen deutlich gestiegen. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober gab es ein Plus von 78 Prozent.

Die Lage in den Spitälern spitzt sich zu. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gab es eine deutliche Steigerung in der letzten Woche: 78 Prozent mehr belegte Intensivbetten und 62 Prozent mehr hospitalisierte Patienten. 

Seit dem gestrigen Sonntag sind 168 neue Patienten in den österreichischen Spitälern hinzu gekommen. Auf den Intensivstationen gibt es ein Plus von 45 Patienten. 

Insgesamt befinden sich derzeit 336 Patienten in intensivmedizinischer Betreuung.

Anschober: Deutliche Steigerung diese Woche

Sollte diese Entwicklung anhalten, könnte es im intensivmedizinischen Bereich kritisch werden, warnte Anschober mit Nachdruck. Sollte das nicht gelingen, "steuern wir auf eine erhebliche Krisensituation zu", meinte er. Man müsse "alles tun, um die Trendwende ab Mitte November zu erreichen". Er gehe davon aus, "dass die Zahlen (was die Neuinfektionen betrifft, Anm.) in dieser Woche deutlich steigen werden."

Der Gesundheitsminister zeigte sich aber optimistisch, dass Österreich die Lage meistern werde. "Was wir einmal geschafft haben, schaffen wir noch einmal", sagte Anschober.

Bei den neuen Maßnahmen würden Kontaktreduktionen im Mittelpunkt stehen. Vor diesem Hintergrund seien alle ab morgen geltenden Maßnahmen gesehen werden.

Ohne Maßnahmen Gesundheitssystem in Gefahr

Ohne wirksame Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ist das heimische Gesundheitssystem in Gefahr. Davor warnte Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GesmbH, am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz im Gesundheitsministerium.

Sollten die Neuinfektionen und die effektive Reproduktionszahl nicht gedrückt und das Infektionsgeschehen nicht eingebremst werden, "wird unser Gesundheitssystem relativ rasch an seine Kapazitätsgrenzen stoßen", sagte Ostermann.

Triage: Was bedeutet das eigentlich?

Wenn die Betten und das Personal in Krankenhäusern knapp werden, müssen Ärzte die sogenannte Triage anwenden. Davor warnen derzeit Experten und Politiker weltweit. Aber, was heißt Triage überhaupt?

Stark verkürzt versteht man darunter ein System der Kategorisierung von Patienten, bei dem die hoffnungslosesten Fälle bei fehlenden Kapazitäten nicht mehr behandelt werden.

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Der Artikel wurde am 2.11.2020 um 10:13 Uhr und um 10:53 Uhr aktualisiert.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Lage in den Spitälern spitzt sich zu.
  • Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gab es eine deutliche Steigerung in der letzten Woche: 78 Prozent mehr belegte Intensivbetten und 62 Prozent mehr hospitalisierte Patienten. 
  • Seit dem gestrigen Sonntag sind 168 neue Patienten in den österreichischen Spitälern hinzu gekommen.
  • Auf den Intensivstationen gibt es ein Plus von 45 Patienten.