Fake-Drohungen
Cobra-Chef: Amok-Trittbrettfahrer kosten "sehr viel Geld"
Die Spezialeinheit Cobra hat in Österreich acht Standorte in den Ballungszentren und stellte zuletzt beim Amoklauf in Graz unter Beweis, wie schnell sie vor Ort sein kann.
Das Motto der Cobra lautet: "Lieber einmal zu oft als einmal nicht ausfahren", so ihr Leiter Treibenreif im PULS 24 Interview. So musste die Cobra speziell nach dem Amoklauf, aber auch davor schon immer wieder wegen diverser Drohungen gegen Schulen oder andere öffentliche Gebäude wie etwa Bahnhöfe ausrücken.
Kosten an Täter weitergeben
"Man muss annehmen, es ist ernst", so Treibenreif. Das binde aber "sehr viele Kräfte". Wenn dann parallel ein wirklicher Einsatz stattfinde, kann das zu Engpässen oder Verzögerungen führen: Die Leitstelle und die Kommandanten vor Ort entscheiden dann, welchen Einsatz man anfahre und welchen man mit anderen Kräften absolvieren könne.
Die Fake-Drohungen kosten "sehr, sehr viel Geld". Treibenreif warnt, dass die Kosten für die Einsätze - neben etwaigen Strafen - an die ausgeforschten Täter weitergegeben werden.
Zumindest ein Verdächtiger in U-Haft
"Es gibt vermehrt Personen, die versuchen, die aktuelle Lage zu nutzen, um mehr Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung zu schüren, sei es durch Drohungen, Falschbehauptungen oder unpassende Aussagen", warnte auf die steirische Landespolizeidirektion nach dem Amoklauf in Graz.
Man habe die Bevölkerung nicht über jeden einzelnen Vorfall informiert, um den Tätern keine Plattform zu bieten. Ein 19-Jähriger wurde in Niederösterreich in U-Haft genommen.
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Zusammenfassung
- Die Spezialeinheit Cobra musste nach dem Amoklauf in Graz und bereits zuvor immer wieder wegen Fake-Bombendrohungen und anderen Trittbrettfahrern ausrücken, was zahlreiche Polizeieinsätze zur Folge hatte.
- Cobra-Chef Bernhard Treibenreif betont, dass Drohungen grundsätzlich ernst genommen werden müssen, wodurch viele Einsatzkräfte gebunden werden und es zu Engpässen oder Verzögerungen bei parallelen echten Einsätzen kommen kann.
- Die Fake-Drohungen kosten "sehr, sehr viel Geld". Treibenreif warnt, dass die Kosten für die Einsätze - neben etwaigen Strafen - an die ausgeforschten Täter weitergegeben werden.