Fluchtroute
Bootsunglück vor Jemen: Zahl der Toten steigt auf über 90
Zuvor hatten Vertreter der jemenitischen Sicherheitskräfte und der Behörden in der Provinz Abjan übereinstimmend die Bergung von 94 Leichen mitgeteilt.
An Bord des Bootes, das am Sonntag auf dem Weg zur jemenitischen Küste gekentert war, waren nach Angaben der IOM und der örtlichen Behörden etwa 200 Geflüchteten, hauptsächlich Menschen aus Äthiopien.
Der Jemen ist trotz des seit 2014 andauernden Bürgerkriegs und einer verheerenden humanitären Lage Ziel vieler Migranten aus Afrika, die auf der Suche nach Arbeit auf der arabischen Halbinsel sind.
Sie hoffen, vom Jemen aus nach Saudi-Arabien oder in andere reiche Ölstaaten zu gelangen. Viele Migranten stranden jedoch im Jemen.
Gefährliche Migrationsroute
Die Migrationsroute durch die Meerenge Bab Al-Mandab zwischen Dschibuti am Horn von Afrika und dem Jemen gilt nach Angaben der IOM als eine der gefährlichsten weltweit.
Im vergangenen Jahr waren demnach mindestens 558 Menschen auf der Route gestorben, mindestens 462 von ihnen bei Bootsunglücken.
Den Weg über das Rote Meer riskieren vor allem Menschen aus Äthiopien, die vor Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen fliehen. Im vergangenen Jahr kamen laut Zahlen der IOM mehr als 60.000 Migranten im Jemen an.
Video: Vor Küste des Jemen: Dutzende Flüchtlinge ertrunken
Zusammenfassung
- Nach einem Bootsunglück vor der Küste des Jemen ist die Zahl der Toten auf mehr als 90 gestiegen.
- Am späten Dienstagabend hieß es aus Kreisen der Internationalen Organisation für Migration (IOM), dass zwei weitere an den Strand gespülte und von örtlichen Fischern zunächst begrabene Leichen geborgen worden seien.
- Zuvor hatten Vertreter der jemenitischen Sicherheitskräfte und der Behörden in der Provinz Abjan übereinstimmend die Bergung von 94 Leichen mitgeteilt.