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Bohrkopf steckt auf A26-Baustelle in 17 Metern Tiefe fest

20. Nov. 2025 · Lesedauer 2 min

Auf der Baustelle zum Linzer Westring (A26) ist unter dem Bergschlösslpark ein Bohrkopf in 17 Metern Tiefe steckengeblieben. Bisher seien alle Versuche gescheitert, ihn wieder in Bewegung zu setzen, informierte die Linz AG am Donnerstag in einer Aussendung, versicherte aber, dass man ohne Baumfällungen auskommen wolle und keine zusätzlichen Kosten für die Linzerinnen und Linzer entstehen würden.

Vor fünf Wochen war damit begonnen worden, einen Kanal mit etwa 1,8 Meter Durchmesser zu verlegen. Um die Bäume in der Umgebung zu schonen, habe man sich für Microtunneling entschieden - ein Verfahren, mit dem ein grabungsloser Rohrvortrieb unter der Erde möglich ist. Allerdings kam es zu einer Panne: Nach 120 Metern Vortrieb blieb der Bohrkopf hängen und steckt nun in 17 Metern Tiefe fest. Erst wenn man ihn gelöst hat, können die noch fehlenden 100 Meter Kanal weitergebohrt werden.

Die anfallenden Kosten für die Kanalverlegung liegen bei zwei Millionen Euro und werden von der Asfinag getragen, versicherte die Linz AG. Sie verlegt den Kanal auch im Auftrag der Asfinag, ausführendes Bauunternehmen ist die STRABAG. Die Panne hat bereits Sorgen um den Baumbestand ausgelöst: Die Initiative "Ja! zum Grüngürtel" befürchtet, dass nun ein "25 Meter tiefer Schacht mitten im Bergschlösslpark gegraben und fünf zusätzliche Bäume außerhalb der Rodungszone gefällt werden" könnten. Für Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) kommt das "überhaupt nicht in Frage".

Beide sehen in der Panne aber auch einen möglichen Vorboten künftiger Probleme: "Wenn ein kleines, technisches Manöver wie die Kanaldüker-Umlegung bereits zu einer teuren Rettungsaktion und ungeplanten Eingriffen in den Park führt, wie soll dann ein komplexer, 3,2 Kilometer langer Tunnel in diesem geologisch schwierigen Umfeld unter Kontrolle gehalten werden?", fragt man sich bei "Ja! zum Grüngürtel". Auch für Schobesberger zeigt der Vorfall "einmal mehr, wie schwierig es ist, bei diesem Untergrund einen Tunnel zu graben. Es ist daher auch davon auszugehen, dass die entstehenden Kosten für das Ausgraben des Bohrkopfes nicht die letzten unvorhergesehenen Zahlungen beim Bau dieses fossilen Betonierungsprojektes bleiben werden."

Zusammenfassung
  • Auf der Baustelle zum Linzer Westring (A26) steckt ein Bohrkopf seit 120 Metern Vortrieb in 17 Metern Tiefe fest, wodurch die letzten 100 Meter des Kanals noch nicht gebohrt werden können.
  • Die Linz AG betont, dass trotz der Panne keine Baumfällungen notwendig sind und für die Bevölkerung keine Mehrkosten entstehen, während die Gesamtkosten für die Kanalverlegung zwei Millionen Euro betragen und von der Asfinag getragen werden.
  • Umweltinitiativen und die grüne Umweltstadträtin warnen vor möglichen weiteren Eingriffen wie einem 25 Meter tiefen Schacht und zusätzlichen Baumfällungen und sehen in der Panne einen Hinweis auf die Herausforderungen des Tunnelbaus in Linz.