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Opferschutzverfahren

Bisher 179 Personen von SOS-Kinderdorf entschädigt

Vor 18 Minuten · Lesedauer 1 min

Bei SOS-Kinderdorf Österreich haben bisher 187 Personen einen Antrag auf Entschädigung eingebracht. In 179 Fällen wurden die Anschuldigungen im Zuge des Opferschutzverfahrens anerkannt und den Betroffenen eine Entschädigung bezahlt bzw. therapeutische Unterstützung gewährt

"Die meisten Fälle sind historisch", sagte eine Sprecherin der APA am Freitag. Besonders seit den 2000er-Jahren sei die Zahl deutlich rückläufig.

Wie viele Personen tatsächlich betroffen sind, ist schwer abzuschätzen. "Ich bin mir sicher, es gibt eine Dunkelziffer", sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Santner im Ö1-Morgenjournal. Es könne nur alle Betroffenen, ermutigen, "sich zu melden".

"Jeder einzelne Fall, ist einer zu viel"

Betroffenen stehen mehrere Wege offen, sich an SOS-Kinderdorf zu wenden: anonym über eine Whistleblowing-Plattform, persönlich bei einer der sechs unabhängigen Ombudsstellen in Österreich oder über die regionalen Anlaufstellen für volljährige ehemals Betreute.

Seit der Gründung 1949 betreute SOS-Kinderdorf in Österreich rund 14.500 Kinder und Jugendliche. Das ist laut der Organisation "keine Relativierung, sondern ein Maßstab für Verantwortung". "Jeder einzelne Fall, in dem ein Kind in unserer Obhut Leid erfahren hat, ist einer zu viel", so SOS-Kinderdorf.

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Zusammenfassung
  • Bisher haben 187 Personen bei SOS-Kinderdorf Österreich einen Antrag auf Entschädigung gestellt, in 179 Fällen wurden die Anschuldigungen anerkannt und Entschädigungen oder therapeutische Unterstützung gewährt.
  • Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Santner geht von einer Dunkelziffer aus und ruft alle Betroffenen dazu auf, sich zu melden.
  • Seit der Gründung 1949 hat SOS-Kinderdorf rund 14.500 Kinder und Jugendliche in Österreich betreut und betont, dass jeder einzelne Fall von Leid einer zu viel ist.