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Ausgangssperre für Jugendliche in Nîmes

Heute, 20:06 · Lesedauer 2 min

Die angesichts ausufernder Drogengewalt im südfranzösischen Nîmes verhängte nächtliche Ausgangssperre für Jugendliche wird bis zum Ende der Sommerferien verlängert. Es handle sich um eine vorbeugende Maßnahme, die verhindern soll, dass die Minderjährigen der anhaltenden Gewalt ausgesetzt sind und die die Spannungen eindämmen soll, teilte die Verwaltung der Großstadt mit.

In sechs von Drogenhandel und Gewalt erschütterten Stadtvierteln dürfen Jugendliche unter 16 Jahren bereits seit dem 21. Juli zwischen 21.00 und 6.00 Uhr nicht mehr allein auf die Straße gehen. Das Verbot werde weiterhin von der Polizei kontrolliert, kündigte die Stadt an.

Bei der Einführung des Ausgangsverbots hatte Bürgermeister Jean-Paul Fournier von einem "Klima der Angst und des Terrors" gesprochen, das bewaffnete Drogenkriminelle in der Stadt verbreiteten. Verhindert werden solle mit dem Verbot auch, dass Jugendliche von den Dealern zu Handlangerdiensten eingespannt würden.

In den vergangenen Wochen hatten sich Abrechnungen rivalisierender Drogenbanden in Nîmes gehäuft, wobei Vermummte mit Kalaschnikows auf den Straßen das Feuer eröffneten. Es gab etliche Verletzte und einen Toten.

Handlanger erschossen und verbrannt

Wohl als Warnung an verfeindete Banden war die in den sozialen Medien zur Schau gestellte Tötung eines 19 Jahre alten Handlangers der Dealer gedacht, der halb verbrannt in den Weinbergen entdeckt wurde. Videos zeigten, wie ein Mensch auf den erst noch lebenden Gefesselten schießt, ehe dieser in Brand gesetzt wird. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die erschütternde Tat mit einer extrem gewalttätigen Rivalität zwischen lokalen kriminellen Gruppen zu tun hat.

Zusammenfassung
  • In Nîmes wurde die nächtliche Ausgangssperre für Jugendliche unter 16 Jahren in sechs besonders betroffenen Stadtvierteln bis zum Ende der Sommerferien verlängert.
  • Seit dem 21. Juli dürfen Minderjährige dort zwischen 21:00 und 6:00 Uhr nicht mehr allein auf die Straße, um sie vor eskalierender Drogengewalt zu schützen und Spannungen einzudämmen.
  • Auslöser der Maßnahme sind zahlreiche gewalttätige Auseinandersetzungen rivalisierender Drogenbanden, darunter die Ermordung eines 19-jährigen Handlangers, dessen Tötung und Verbrennung in sozialen Medien verbreitet wurde.