Polizeiauto am AntonsplatzPULS 24 / Konstantin Auer

"antons"

12-Jährige missbraucht: Verdächtiger in Bulgarien

15. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Wie PULS 24 am Mittwoch exklusiv berichtete, gibt es eine neue Anzeige im Fall der "antons". Zwei damals 12-jährige Mädchen sagten vor den Behörden aus, sie seien von einer Jugendgruppe schwer missbraucht worden und erheben auch andere schwere Vorwürfe. Doch einer der Hauptverdächtigen setzte sich laut PULS 24 Informationen nach Bulgarien ab - und könnte sich so der Verfolgung entziehen.

Seit Mittwoch ist bekannt, dass auch ein zweites damals 12-jähriges Mädchen Anzeige gegen mehrere Verdächtige einer Gruppe von Jugendlichen, die sich nach dem Antonsplatz in Wien-Favoriten "antons" nannte, erstattete. 

Die Aussagen eines ersten Mädchens, vom Boulevard "Anna" genannt, brachten die Ermittlungen schon Anfang 2024 ins Rollen. Seither fanden drei Prozesse, die mit zwei Freisprüchen und einer Verurteilung endeten, statt. Gegen zehn Personen wird in ihrem Fall noch ermittelt. 

Laut PULS 24 Informationen zählen im Fall des zweiten Mädchens - auch sie erhebt unter anderem Vorwürfe wegen Vergewaltigung und Mobbing - momentan sieben Personen als verdächtigt. Die jungen Männer decken sich großteils mit jenen Personen aus dem ersten Fall. Auch ihre Vorgehensweise gegenüber den Mädchen soll ähnlich gewesen sein. 

"Klar, dass er nie wieder kommen wird"

In beiden Fällen taucht auch ein Verdächtiger auf, der bulgarischer Staatsbürger ist. Er lebte in Favoriten, dürfte aber zu Beginn der Ermittlungen gegen ihn nach Bulgarien ausgewandert sein.

contact Hilfe bei sexueller Gewalt

Sind Sie Opfer von sexueller Gewalt oder kennen Sie jemanden, der es ist? Hier gibt es Hilfe:

  • Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555
  • Notrufnummer für Gehörlose und Hörbehinderte: 0800 133 133
  • Rat auf Draht - Beratung für Kinder und Jugendliche: 147 sowie Online-Beratung
  • Kindernotruf: 0800 567 567
  • Online-Beratungsstelle für Frauen und Mädchen bei sexueller und anderer Gewalt: HelpCh@t 
  • Frauen- und Mädchen-Beratungsstellen in den Bundesländern: Beratung und Unterstützung bei sexualisierter Gewalt
  • Kinder und Jugendanwaltschaften in Österreich: www.kija.at

Rechtsanwalt Sascha Flatz, der das erste mutmaßliche Opfer vertritt, macht der Wiener Staatsanwaltschaft deswegen Vorwürfe: "Mir war klar, dass er nie wieder kommen wird", sagt er im Gespräch mit PULS 24. 

Die Staatsanwaltschaft hätte schon 2024 Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr beantragen können oder zumindest hätte man eine Weisung erteilen können, dass der Verdächtige das Land nicht verlassen darf, so Flatz. 

Denn nun könnte die Staatsanwaltschaft zwar einen europäischen Haftbefehl beantragen. Ein EU-Land ist aber nicht verpflichtet, Staatsbürger auszuliefern, erklärt Flatz. 

Die Wiener Staatsanwaltschaft beantwortete eine entsprechende Anfrage dazu am Donnerstag nicht. 

Wiener Jugendbande: Neues mögliches Opfer

Zusammenfassung
  • Wie PULS 24 am Mittwoch exklusiv berichtete, gibt es eine neue Anzeige im Fall der "antons". Zwei damals 12-jährige Mädchen sagten vor den Behörden aus, sie seien von einer Jugendgruppe schwer missbraucht worden und erheben auch andere schwere Vorwürfe.
  • Doch einer der Hauptverdächtigen setzte sich laut PULS 24 Informationen nach Bulgarien ab - und könnte sich so der Verfolgung entziehen.