APA/ERWIN SCHERIAU

Amoklauf in Graz

Chronologie: Bisherige Bluttaten an österreichischen Schulen

11. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Bei dem Amoklauf am Grazer BORG Dreierschützengasse mit elf Toten und mehreren Verletzten handelt es sich um die bisher schlimmste Bluttat an einer österreichischen Schule. Wie viele ähnliche Angriffe es in der Vergangenheit gab? Ein Überblick.

Am Dienstagvormittag fielen am Oberstufenrealgymnasium Dreierschützengasse in Graz mehrere Schüsse. Dabei wurden 10 Menschen getötet und mehrere verletzt. Der mutmaßliche Täter verübte nach der Tat selbst Suizid. 

Seither herrscht in ganz Österreich große Trauer und Bestürzung. Der Amoklauf in Graz ist die bisher schlimmste Bluttat, die sich an einer Schule in Österreich ereignet hat.

Es ist aber nicht der erste Angriff mit einer Schusswaffe in einer Bildungseinrichtung. Bereits in der Vergangenheit kam es zu ähnlichen Vorfällen.

13-Jähriger schießt auf Direktor

Am 6. Oktober 1993 lauerte ein 13-Jähriger in einer Hauptschule Hausleiten (Bezirk Korneuburg) dem Direktor mit einem abgesägten Kleinkalibergewehr am Schuleingang auf. 

Er verletzte den Direktor durch einen Schuss in die Schläfe schwer und flüchtete anschließend aus dem Gebäude. Nach der Tat beging er in einer Garage Suizid.

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15-Jähriger erschießt eine Lehrerin und verletzte eine weitere schwer

Vier Jahre später, am 5. Mai 1997, kam es in Zöbern (Bezirk Neunkirchen) in Niederösterreich zu einer weiteren Gewalttat. Ein 15-Jähriger betrat mit der Waffe seines Vaters das Klassenzimmer der Hauptschule.

Laut Ermittler:innen wollte er "ein Mädchen nehmen". Als die unterrichtende Lehrerin versuchte, beruhigend einzugreifen, schoss der 15-Jährige auf die 48-jährige Lehrkraft - sie erlag ihren Verletzungen.

Die Schüsse schreckten eine Kollegin in einem anderen Klassenraum auf, die daraufhin ebenfalls von dem 15-Jährigen angeschossen wurde. Sie erlitt einen Oberschenkeldurchschuss.

Der Jugendliche wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.

Schusswaffenangriffe an Schulen in Österreich =Grafik: APA / Martin Hirsch/hai/ral

Vater tötet Sohn in Schulgarderobe

Am 25. Mai 2012 ist in St. Pölten ein achtjähriger Bub von seinem Vater aus dem Unterricht geholt und in der Garderobe in den Kopf geschossen worden. 

Kurz nach der Tat verübte der Vater mit seiner illegal besessenen Pistole Suizid. Der Achtjährige erlag zwei Tage später seinen schweren Verletzungen.

18-Jähriger wollten Amoklauf in Schule begehen

Ein Grundwehrdiener hat am 11. Mai 2018 vor dem Schulzentrum einen 19-Jährigen mit einer Schrotflinte angeschossen. Die Waffe hatte daraufhin eine Ladehemmung, der Täter warf sie weg und lief davon.

Der 18-Jährige stellte sich noch am selben Abend der Polizei und wurde in U-Haft genommen. Er hatte sich nach seinen Angaben mit Amokläufen in US-Schulen beschäftigt und wollte eine derartige Tat in der Schule in Mistelbach, wo er ein Semester lang Schüler war, begehen.

Er wurde wegen versuchten Mordes zu sechs Jahren Haft verurteilt. 

Video: Graz in Schockstarre: Trauer nach Amoklauf

Zusammenfassung
  • Bei dem Amoklauf am Grazer BORG Dreierschützengasse mit elf Toten und mehreren Verletzten handelt es sich um die bisher schlimmste Bluttat an einer Schule in Österreich.
  • Ein Überblick.