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Letzter Lauf des Jahres

US-Senioren bei Stierlauf in Pamplona schwer verletzt

14. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Zwei US-Amerikaner sind beim achten und letzten Stierlauf des diesjährigen Sanfermín-Festes im nordspanischen Pamplona verletzt worden. Es handle sich um eine 63-jährige Frau aus New York sowie um einen 68 Jahre alten Mann, teilte das Rote Kreuz der spanischen Region Navarra am Montag mit.

Die beiden verletzten Amerikaner stammen demnach aus dem US-Bundesstaat Missouri. Der Mann erlitt demnach ein Schädel-Hirn-Trauma mit Nasenbluten, die Frau wurde von einem Stier am Rücken getreten und zog sich dabei ein Wirbelsäulentrauma zu.

Das Alter der zwei verletzten US-Bürger ist deshalb ungewöhnlich, weil es meist jüngere Männer sind, die sich auf die gut 800 Meter lange Strecke wagen. 

Der dritte Verletzte sei ein jüngerer Spanier. Eine Verletzung durch Hornstoß gab es am Montag nicht. 

Insgesamt gab es dieses Jahr nach vorläufiger Bilanz des Roten Kreuzes 40 Krankenhauseinlieferungen, sechs davon aufgrund von Hornstößen. Das sei die höchsten Zahlen seit 2020.

Stierlauf für Stadtheiligen

Die "Sanfermines" sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer in der ersten Juli-Hälfte gefeiert. Es gibt dabei nicht nur Stierrennen und -Kämpfe, sondern auch viel Party mit Konzerten, Prozessionen und anderen Veranstaltungen.

Im Mittelpunkt stehen aber auch die Stierläufe am frühen Vormittag. Im Schnitt nehmen an jedem Lauf circa 2.000 Menschen aktiv teil.

Die Teilnehmer treiben sechs rund 600 Kilogramm schwere Kampfbullen neben mehreren zahmen Leitochsen in die Stierkampfarena Pamplonas. 

Viele Läufer versuchen, vor oder neben den Bullen zu laufen und diese möglichst auch an den Hörnern oder am Rücken anzufassen, wie in den täglichen Live-Übertragungen des staatlichen TV-Senders RTVE zu sehen ist.

Tierschützer protestieren seit vielen Jahren vergebens

Jedes Jahr werden Dutzende Teilnehmer verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte im Jahr 2009. Die Stiere sterben unterdessen fast immer - und zwar am Abend in der Arena durch die Hand eines Toreros. 

Tierschutzgruppen protestierten auch dieses Jahr gegen die Veranstaltung. "Stierlauf verursacht Tierleid", klagte die Organisation Peta in Deutschland. 

Trotz aller Kritik lockt das Fest Touristen aus aller Welt an, die vor allem aus anderen Teilen Spaniens, aus Europa, den USA und Australien kommen.

Zusammenfassung
  • Beim achten und letzten Stierlauf des Sanfermín-Festes in Pamplona wurden eine 63-jährige Frau aus New York und ein 68-jähriger Mann aus Missouri verletzt, was angesichts ihres Alters ungewöhnlich ist.
  • Insgesamt gab es dieses Jahr laut Rotem Kreuz 40 Krankenhauseinlieferungen, davon sechs durch Hornstöße – die höchsten Werte seit 2020.
  • Jedes Jahr protestieren Tierschutzgruppen gegen die Veranstaltung, doch das Fest zieht weiterhin zahlreiche Touristen aus aller Welt an.