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70 Prozent zumindest einmal geimpft, Erstimpfungen sinken

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Während die Impfungen insgesamt auf Rekordkurs bleiben, gehen die Erstimpfungen wieder zurück. Zwar haben seit Dienstag sieben von zehn Menschen in Österreich zumindest die erste Dosis der Corona-Schutzimpfung erhalten. Täglich werden aber unter 14.000 Erststiche durchgeführt. Damit bleiben die in Südeuropa erreichten Durchimpfungsraten um die 80 Prozent außer Reichweite. Dabei zeigt der Bezirksvergleich einen klaren Zusammenhang zwischen Impfbereitschaft und Infektionen.

Am Dienstag wurden laut den vorläufigen Daten des elektronischen Impfregisters 99.966 Menschen in Österreich gegen Covid-19 geimpft. Das ist zwar kein absoluter Rekordwert, aber zumindest an einem Dienstag wurden noch nie so viele Corona-Impfungen durchgeführt. Wie schon in den vergangenen Wochen handelt es sich in den meisten (fast acht von zehn Impfungen) aber um Drittstiche, also Auffrischungsimpfungen. Erstimpfungen gab es am Dienstag nur 11.061.

Im Wochenschnitt ist die Zahl der Erstimpfungen damit von einem Höchstwert knapp unter 20.000 Mitte November weiter auf nur noch knapp unter 14.000 gesunken. Somit ist der Anteil der Bevölkerung mit zumindest einer ersten Impfdosis seit Ende Oktober von 65 auf 70 Prozent gestiegen. Der nächste Zehnerschritt bleibt angesichts des sinkenden Impftempos aber außer Reichweite. Selbst wenn weiterhin 14.000 Erstimpfungen pro Tag durchgeführt würden, wären die 80 Prozent der Bevölkerung erst in frühestens zwei Monaten erreicht.

Weiterhin gibt es starke regionale Unterschiede bei der Impfbereitschaft. Am niedrigsten ist sie nach wie vor in Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Kärnten mit 67 Prozent oder weniger. Der oberösterreichische Bezirk Braunau ist mittlerweile der einzige Bezirk mit einer Erstimpfungsrate von weniger als 60 Prozent (59,2), danach folgen Spittal an der Drau (Kärnten) und Hallein (Salzburg) mit knapp 62. Im Burgenland, in Niederösterreich und in der Steiermark haben dagegen bereits mehr als sieben von zehn Einwohnerinnen und Einwohnern zumindest ihre erste Dosis erhalten. Am höchsten ist die Impfbereitschaft in Oberpullendorf (Burgenland) und Mistelbach (Niederösterreich) mit über 78 Prozent.

Deutliche unterschiede gibt es auch unter den Wiener Bezirken. Hier sind zwischen 75 Prozent im wohlhabenden Innenbezirk Neubau und 64 Prozent im traditionellen Arbeiter- und Migrantenbezirk Favoriten geimpft. Favoriten ist auch das einzige Wiener Stadtviertel unter den zehn österreichischen Bezirken mit der niedrigsten Impfbereitschaft.

Der Bezirksvergleich zeigt auch einen Zusammenhang deutlich: je geringer die Impfbereitschaft in einem Bezirk, desto größer die Zahl der Neuinfektionen. Während unter den 15 Bezirken mit der höchsten Impfbereitschaft nur ein einziger (Mattersburg) eine Sieben-Tage-Inzidenz von knapp über 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner aufweist, ist es bei den 15 Bezirken mit der niedrigsten Durchimpfung umgekehrt. Hier liegt nur ein Bezirk (Feldkirchen) knapp unter 1.000. In fünf dieser Bezirke liegt die Sieben-Tage-Inzidenz sogar über 2.000. Separate Angaben über die Neuinfektionen in den Wiener Stadtvierteln liegen öffentlich nicht vor.

ribbon Zusammenfassung
  • Während die Impfungen insgesamt auf Rekordkurs bleiben, gehen die Erstimpfungen wieder zurück.
  • Zwar haben seit Dienstag sieben von zehn Menschen in Österreich zumindest die erste Dosis der Corona-Schutzimpfung erhalten.
  • Täglich werden aber unter 14.000 Erststiche durchgeführt.
  • Hier sind zwischen 75 Prozent im wohlhabenden Innenbezirk Neubau und 64 Prozent im traditionellen Arbeiter- und Migrantenbezirk Favoriten geimpft.

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