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630.000 Nichtschwimmer in Österreich

Heute, 07:54 · Lesedauer 2 min

Rund 630.000 Menschen ab fünf Jahren in Österreich können nicht schwimmen, teilte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Freitag mit. Auch 137.000 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren haben demnach keine Schwimmkenntnisse. Insbesondere bei den Elf- und Zwölfjährigen zeige sich im Vergleich der vergangenen Jahre eine weitere leichte Verschlechterung auf neun Prozent Nichtschwimmeranteil.

Wie eine aktuelle Erhebung des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV zeigt, verfügen die Zehn- bis 14-Jährigen insgesamt über schlechtere Schwimmkenntnisse als in den Jahren zuvor. Was während der Pandemie mit entfallenen Schwimmkursen versäumt wurde, habe spürbare Folgen. Das KFV warnt vor den Folgen, insbesondere müsse das Bewusstsein für dieses aktuelle Risiko der Altersgruppe besonders beachtet werden. Hinzu kommen rund 76.000 Kinder und Jugendliche, die nur unsicher schwimmen können, hieß es in der Aussendung.

Fehlender Schulschwimmunterricht, mangelnde Infrastruktur und wenig familiäre Schwimmerfahrung zählen zu den Hauptgründen für die unzureichenden Schwimmkenntnisse vieler Kinder: 17 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Sprösslinge keinen Schwimmunterricht in der Schule erhalten haben. Auch der Anteil jener Familien, die keinen Zugang zu Schwimmbädern oder Badeseen haben, ist gestiegen - von sieben Prozent im Vorjahr auf zehn Prozent heuer.

"Die Pandemie hat die Problematik verschärft, aber auch heute sehen wir viel Verbesserungspotenzial für den niederschwelligen Zugang zur Überlebenskompetenz Schwimmen. Regelmäßiges Üben und Auffrischen der Schwimmkenntnisse ist dabei essenziell", erläuterte Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

"Unsere Studie verdeutlicht einmal mehr, dass bei Menschen mit schlechteren Einkommensverhältnissen der Anteil an unsicheren bis mittelmäßigen Schwimmenden sowie der Nichtschwimmenden besonders hoch ist. Um dem entgegenzuwirken, fordern wir eine Intensivierung des Schwimmunterrichts in der Schule sowie den parallelen Ausbau von geförderten Schwimmkursen in der Freizeit", betonte Trauner-Karner.

Wie die Todesursachenstatistik der Statistik Austria zeigt, sind in den Jahren 2014 bis 2023 insgesamt 333 Einwohnerinnen und Einwohner in Österreich in Seen, Schwimmbädern und Pools ertrunken, darunter 34 Kinder und Jugendliche von fünf bis 19 Jahren.

Zusammenfassung
  • Rund 630.000 Menschen ab fünf Jahren in Österreich können nicht schwimmen, darunter 137.000 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren.
  • Der Anteil der Nichtschwimmer bei Elf- und Zwölfjährigen ist auf neun Prozent gestiegen, und insgesamt verfügen Zehn- bis 14-Jährige heute über schlechtere Schwimmkenntnisse als in den Jahren zuvor.