René Benko
240 Pleiten: Signa-interne Schulden sollen verkauft werden
Mittlerweile ist es schon fast zwei Jahre her, dass René Benkos Signa-Imperium zusammenbrach. 240 Pleiten gab es laut einer Aufstellung von Creditreform, über die die "Tiroler Tageszeitung" berichtet. 110 Insolvenzverfahren laufen in Österreich, 100 weitere in Deutschland - der Rest in anderen Ländern.
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Die Schulden betragen laut Creditreform-Chef Gerhard Weinhofer rund 30 Milliarden Euro. Allerdings sollen Intercompany-Forderungen, also Forderungen der einen Signa-Firma gegenüber einer anderen, einen großen Anteil ausmachen.
Forderungen werden verkauft
Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, soll dies dazu führen, dass Masseverwalter von Signa-Pleitefirmen die Forderungen gegenüber anderen insolventen Signa-Unternehmen zum Verkauf anbieten. Insgesamt seien aktuell elf solcher Verkaufsangebote von Intercompany-Forderungen ersichtlich.
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Ein anonymer Insolvenzverwalter sagte der "Tiroler Tageszeitung", dass es nicht unüblich sei, dass in Insolvenzverfahren Forderungen verwertet werden. Dennoch wundere er sich, dass das Gericht im Fall des Signa-Komplexes den Verkauf von Forderungen genehmigt habe.
Schließlich müsse man gegenüber dem Gericht auch darstellen, welchen tatsächlichen Wert solche Forderungen unterm Strich haben. Und im Fall der Signa sei das doch einigermaßen fraglich, zitiert die Zeitung den Experten.
Sigi Wolf über René Benko und Karl-Heinz Grasser
Zusammenfassung
- Im Zuge des Zusammenbruchs von René Benkos Signa-Imperium wurden laut Creditreform bisher 240 Insolvenzen registriert, davon 110 in Österreich und 100 in Deutschland.
- Die Gesamtschulden belaufen sich auf etwa 30 Milliarden Euro, wobei ein erheblicher Anteil auf Forderungen zwischen Signa-Unternehmen entfällt.
- Derzeit bieten Masseverwalter elf solcher Intercompany-Forderungen zum Verkauf an, deren tatsächlicher Wert laut Experten als fraglich eingeschätzt wird.