Picek: "Sehr erfolgreicher" Lohnabschluss für Metaller

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Oliver Picek, Senior Economist beim Momentum Institut, sieht den Abschluss beim Metaller-KV als "gelungen" an. Einmalzahlungen, wie sie im Handel vorgeschlagen werden, wären für Arbeitnehmer:innen langfristig gesehen ein großer Verlust.

Für Oliver Picek, Senior Economist beim Momentum Institut, ist die Einigung bei den KV-Verhandlungen der Metaller ein "gutes Modell". Man verhandle natürlich über die Vergangenheit, verweist Picek auf den Jahresdurchschnitt der Inflation der letzten 12 Monate mit 6,4 Prozent - ein Reallohnzuwachs sei gelungen.

"Inflationsrate davongelaufen"

Jedoch herrsche in diesem Jahr "die besondere Situation, dass uns die Inflationsrate davongelaufen ist", also immer weiter gestiegen ist. Dass einige Menschen mit den Lohnabschlüssen dann unzufrieden seien, sei nachvollziehbar. Jedoch würden die folgenden Inflationsraten erst im nächsten Jahr verhandelt.

Die KV-Verhandlungen bei den Metallern gelten als Gradmesser für die Verhandlungen anderer Branchen, in denen die Abschlüsse wohl aber niedriger ausfallen würden, so auch im Handel meint Picek.

Einmalzahlungen bringen Verluste

Die Arbeitgeber im Handel bieten derzeit eine Gehaltserhöhung samt monatlichen Einmalzahlungen an. Picek gibt hierbei zu Bedenken, dass diese Einmalzahlungen nur ein Jahr gelten - bis zu den nächsten KV-Verhandlungen. Sie wirkten nur kurzfristig, zudem würden Arbeitnehmer:innen nach Durchrechnung bis zum Lebensende einen Gehaltsverlust von "einigen 10.000 Euro" erleiden.

Dass die Unternehmen nicht die ganze Inflation abgelten können, ist für Picek klar. Die Steigerung bei den Energierechnungen fehle bei Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen - "wir sind ärmer geworden", zumindest für die Zeit der hohen Energiepreise. Arbeitgeber:innen und Gewerkschaft würden angesichts dessen aber "verantwortungsbewusst" handeln.

ribbon Zusammenfassung
  • Oliver Picek, Senior Economist beim Momentum Institut, sieht den Abschluss beim Metaller-KV als "gelungen" an.
  • Einmalzahlungen, wie sie im Handel vorgeschlagen werden, wären für Arbeitnehmer:innen langfristig gesehen ein großer Verlust.

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