Nach über 130 Jahren
Schuldenberg: Ist für Kodak jetzt endgültig Schluss?
Kodak oder doch Fujifilm? Jahrzehntelang dominierten diese beiden Marken den Markt für Analogfotografie. Mit den Brownie- und Instamatic-Kameras und den gelb-roten Filmdosen war Kodak weltweit ein Begriff.
Am Höhepunkt kontrollierte Kodak über 80 Prozent des US-Marktes für Kamerafilme. Doch mit dem Siegeszug der Digitalkameras ging ein erheblicher Ruck durch die Branche. Während die Konkurrenz ihre Geschäftsmodelle umbaute, trat Kodak auf der Stelle und sorgte dafür, dass der "Kodak-Effekt" zum stehenden Begriff in der Wirtschaft wurde. Kaum ein Unternehmen hat den technologischen Wandel so verpasst – vielen würde vielleicht noch Nokia einfallen.
Nach 133 Jahren könnte Kodak nun endgültig das Aus drohen. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC räumte das Unternehmen "erhebliche Zweifel" an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens ein. Der Schuldenberg ist inzwischen auf 470 Millionen US-Dollar angewachsen und "Kodak hat Schulden, die innerhalb von zwölf Monaten fällig werden, und verfügt weder über zugesagte Finanzierungen noch über die nötige Liquidität, um diesen Schuldenverpflichtungen nachzukommen", so das Unternehmen.
Nicht die erste Pleite
Wie das "Wall Street Journal" berichtete, kürzt Kodak das Altersvorsorgeprogramm für Mitarbeiter:innen, um Schulden zu tilgen. Die Firma äußerte sich optimistisch, die Schulden doch noch verlängern oder refinanzieren zu können. Wenig Optimismus machte sich an den Börsen breit - die Aktie von Kodak verlor zeitweise mehr als 25 Prozent.
Schon 2012 rutschte Kodak in die Insolvenz. Damals wurden zentrale Geschäftsbereiche und Patente verkauft. Die Kameraproduktion wurde eingestellt.
Das Unternehmen stellte sich deutlich kleiner neu auf, konzentrierte sich auf andere Geschäftsbereiche - darunter Druck von Verpackungen oder die Produktion von Spezial-Chemikalien und als Zulieferer für die Pharma-Industrie. So werden Ausgangsstoffe für wichtige Arzeimittel hergestellt.
Zusammenfassung
- Über Jahrzehnte hinweg kam niemand mit einer Kamera an dieser Marke vorbei: Kodak.
- Doch nun warnt das Traditionsunternehmen davor, nach über 130 Jahren das Geschäft aufgeben zu müssen.
- Auch wenn man heute mit etwas ganz anderem sein Geld verdient.