Melichar: "Signa als solche wohl Geschichte"

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Der Massekredit von 100 Millionen Euro gibt der insolventen Signa Prime "etwas mehr Zeit", erklärt Wirtschaftsjournalist Stefan Melichar im Interview mit PULS 24. Die Signa als solche sei trotzdem Geschichte.

Bei der insolventen Signa Prime Selection zeichnet sich dank eines Massekredits von mehr als 100 Millionen Euro Entspannung ab. Der britische Vermögensverwalter Attestor Limited greift dem Unternehmen mit einer Finanzspritze unter die Arme.

"Das gibt der Signa Prime beziehungsweise deren Gläubigern und deren Insolvenzverwaltern etwas mehr Zeit", erklärt "Profil"-Wirtschaftsredakteur Stefan Melichar im Interview mit PULS 24. Überstürzte Verkäufe von Immobilien könnten damit abgewendet werden.

Das Geld sei dringend nötig gewesen. Vor allem in Deutschland seien viele Sub-Firmen der Signa-Prime, die Immobilien halten, in eine Art Vor-Insolvenz gerutscht sind. Mit frischem Geld könnten diese beendet werden.

Ist die Sub-Firma nicht in Insolvenz, würden sich die Immobilien leichter verkaufen lassen, erklärt der Wirtschaftsjournalist. Verkauft wird nach einem Beschluss der Gläubiger alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

Video: Signa-Gläubiger stimmen für Immobilien-Verkauf

Ein Massekredit wird, anders als alle anderen Kredite der Signa Prime, bevorzugt behandelt. "Die Chancen sind durchaus gegeben, das Geld auch wieder retour zu bekommen, wenn dann Immobilien verkauft werden", erklärt Melichar die Motivation des britischen Kreditgebers.

Was die Signa betrifft, könne man jedenfalls davon ausgehen, dass kein Stein auf dem anderen bleiben wird: "Die Signa als solche ist wohl Geschichte." Die Immobilien würden allesamt verkauft, das Handelsgeschäft hatte bereits zuvor nicht mehr floriert.

"Was René Benko betrifft, wird man abwarten müssen, wie sein eigenes Insolvenzverfahren verläuft und ob es ihm gelingt, trotz der Insolvenz als Einzelunternehmer seinen bisherigen Lebensstil einigermaßen aufrecht zu erhalten und auf welche Art und Weise das funktioniert."

ribbon Zusammenfassung
  • Bei der insolventen Signa Prime Selection zeichnet sich dank eines Massekredits von mehr als 100 Millionen Euro Entspannung ab.
  • Wirtschaftsjournalist Stefan Melichar erklärt im Interview mit PULS 24, warum das Geld dringend nötig war.