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Kostspieliger Wunsch nach Grünem: Einfamilienhäuser um über 11 Prozent teurer

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Die Corona-Pandemie veränderte nicht nur den Alltag, sondern auch den Immobilienmarkt. Generell sind die Preise für Einfamilienhäuser 2020 gestiegen. Auch beim Angebot von Mietwohnungen hat sich seit Beginn der Pandemie etwas geändert.

Österreichweit erhöhten sich die Wohnimmobilienpreise um 7 Prozent. Das geht aus einer Analyse der österreichischen Nationalbank (OeNB) hervor. Im vierten Quartal 2020 lagen die Preise um 10 Prozent höher als im Vorjahr. Rechnet man den Wiener Markt heraus, betrug der Preisanstieg im Gesamtjahr 7,5 Prozent. In Wien verteuerten sich Wohnimmobilien um 6,7 Prozent.

Preisanstieg bei Einfamilienhäusern

Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen in Wien im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,2 Prozent. Das Segment der Einfamilienhäuser sei laut OeNB vor allem in Wien klein und verzeichne eine volatile Preisentwicklung. Im restlichen Bundesgebiet verteuerten sich Einfamilienhäuser zum Jahresende um 11,4 Prozent. Im ersten Quartal lag hier der Preisanstieg bei 3,3 Prozent.

Wunsch nach Garten

Dafür seien vor allem die gestiegenen Preisniveaus der Einfamilienhäuser verantwortlich. Das mit der COVID-19-Pandemie stark genutzte Homeoffice dürfte den Wunsch nach Wohnen im Grünen bzw. mit Garten verstärken, heißt es in einer Pressemitteilung der Nationalbank.

Laut einem Bericht der "Antenne" Steiermark hemmte die Corona-Pandemie nur zu Beginn scheinbar die Nachfrage nach Immobilien. Dies soll sich im Laufe des Jahres geändert haben. Auch hier wird die steigende Nachfrage nach Wohnräumen mit Garten, Balkon oder Terrassen erwähnt. Gesunken sein allerdings während der Pandemie die Nachfrage nach gewerblichen Immobilien und Büros.

Corona-Krise auch bei Immobilien

Im April 2020 sprach Immobilien-Experte Michael Pisecky im PULS 4 Talk über die Trends am Immobilienmarkt, nach Ausbruch der Pandemie.

Mehr Mietwohnungen am Markt

Die Beschränkungen in der Zeit der Corona-Pandemie haben auch den heimischen Mietwohnungsmarkt in Bewegung gesetzt. Weil traditionelle Zielgruppen - Studenten und Studentinnen, Tourismusbeschäftigte, Expats, Saisongäste - auslassen, sind in Städten mehr Mietwohnungen am Markt - im billigeren Segment der Kleinwohnungen, aber auch im Hochpreissegment. Stark ausgeprägt ist dies nach Angaben der im Immobilienring vereinten Makler in Wien und in Salzburg, aber etwa auch in St. Pölten.

Situation im leistbaren Wohnen entspannt

Für Mitte August 2020 bis Mitte Jänner 2021 hat das Immobilienring-Research einen Lagebericht abgegeben. Weil vor allem in Wien der Wohnungsneubau aufholte, hat sich die Situation beim leistbaren Wohnen entspannt. Dazu drängten AirBnB Wohnungen auf den Markt. Zunehmend mehr Eigentumswohnungen würden nicht für den Eigenbedarf, sondern zur Vermietung gekauft.

Rendi-Wagner will Erhöhung der Richtwertmiete aussetzen

PULS 24 Reporterin Barbara Piontek fasst die Forderungen der SPÖ im Bereich Wohnen zusammen.

Zu wenig Studenten

Studenten fehlten in den Universitätsstädten, was zu einem vergrößerten Angebot an Kleinwohnungen oder WGs führe. In Wien sei das Angebot bei Mieten bis 750 Euro brutto um rund 40 Prozent gestiegen, ebenso in St. Pölten. In Kategorien von 750 bis 1.250 Euro gebe es 10 Prozent mehr Auswahl. In Salzburg habe sich das Mietwohnungsangebot zwischen 750 und 1.000 Euro fast verdoppelt. Deutlich weniger geworden sei das Angebot indes in Linz und Klagenfurt. In Bregenz gebe es wie schon bisher kaum Mietangebote.

Mietzuwachs in Wien um 2 Prozent

Zu etwas anderen Zahlen kommt das Onlinemarktplatzportal immowelt.at in seinem Beobachtungsradius. Demnach seien in Österreich in 9 von 12 Städten die Mieten weiter gestiegen, darunter auch in Wien. In der Bundeshauptstadt soll der Mietpreis um 2 Prozent auf 14 Euro angestiegen sein. Auch in den teuersten Städten Innsbruck und Salzburg seien die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 3 Prozent weiter angestiegen. Untersucht worden seien die Angebotsmieten für Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in den Landeshauptstädten und größten Städten Österreichs.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichweit erhöhten sich die Wohnimmobilienpreise um 7 Prozent. Das geht aus einer Analyse der österreichischen Nationalbank (OeNB) hervor.
  • Dafür seien vor allem die gestiegenen Preisniveaus der Einfamilienhäuser verantwortlich.
  • Das mit der COVID-19-Pandemie stark genutzte Homeoffice dürfte den Wunsch nach Wohnen im Grünen bzw. mit Garten verstärken, heißt es in einer Pressemitteilung der Nationalbank.
  • Die Beschränkungen in der Zeit der Corona-Pandemie haben auch den heimischen Mietwohnungsmarkt in Bewegung gesetzt.
  • Weil traditionelle Zielgruppen - Studenten und Studentinnen, Tourismusbeschäftigte, Expats, Saisongäste - auslassen, sind in Städten mehr Mietwohnungen am Markt - im billigeren Segment der Kleinwohnungen, aber auch im Hochpreissegment.