Hygiene-Austria-Chef Wieser: "Es ist gar nix umetikettiert worden"

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Hygiene-Austria-Chef Tino Wieser schließt die Umetikettierung von Masken in seiner Firma aus. Wie viele chinesische Masken im Umlauf seien, konnte er nicht sagen.

"Es ist gar nix umetikettiert worden", darauf besteht Tino Wieser, Geschäftsführer der Hygiene Austria im Interview mit  PULS 24 Anchor Thomas Mohr. Denn es stehe auf keiner Maske, dass sie "Made in Austria" sei. Laut Polizei-Auskunft nach der Razzia beim Unternehmen hätten jedoch mehr als 40 Arbeiter Masken umetikettiert. Unter 20 Masken seien nur drei aus österreichischer Herstellung gewesen. Dem stimmte Wieser nicht zu. Nicht einmal er könne feststellen, welche Masken aus China und welche aus Österreich seien. 

Keine Angabe, wie viele chinesische Masken im Umlauf sind

Wie viele der Masken nun wirklich aus China stammen, konnte Wieser nicht beantworten. Seit mindestens 9. März wird im Unternehmen bereits "Inventur" gemacht, um Mengenangaben machen zu können. "A bisserl schwierig, wennst allein bist", erklärte Wieser. Einfach die Bestelllisten durchzuschauen, reiche da nicht. Laut Wieser sei kein Unterschied zwischen chinesischen und österreichischen Masken zu erkennen. Es wären fünf verschiedenen Maschinen bei der Maskenproduktion im Einsatz gewesen.

Hygiene-Austria-Maske "schützt sie besser als jede andere"

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner verlangte für die Verantwortlichen bei Hygiene Austria eine "Strafe mit der vollen Härte des Gesetzes", wenn sich herausstelle, dass "wir bewusst hinters Licht geführt wurden." Tino Wieser stimmt ihr da zu. Denn: "Jede Maske, die wir als Hygiene Austria auf den Markt gebracht haben, übererfüllt alle Normen und alle Regulative. Eine Maske von mir, die sie tragen, schützt sie besser als jede andere." 

Kein Umtausch: AK Wien widerspricht Wieser

Die Supermärkte nehmen Hygiene-Austria-Masken zurück, Palmers verkauft sie weiter, tut das jedoch zumindest in einem dokumentierten Fall nicht. Man werde mit den Partnern sprechen und hoffe, bald Kulanz anbieten zu können, argumentierte Wieser. Diese Woche wolle er noch fixieren, dass Masken mit Qualitätsmängeln umgetauscht werden können.

Am Samstag machte das ORF-Konsumentenmagazin "help" einen Fall öffentlich, bei dem einer Kundin die Rückgabe ihrer gekauften Masken verweigert wurde. In der Palmers-Filiale sei die Rücknahme der Masken mit Verweis auf das bereits abgelaufene 30-tägige Umtauschrecht abgelehnt worden. Mit dem Umtauschrecht habe das aber gar nichts zu tun, erklärt Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Wien, im ORF-Konsumentenmagazin im Ö1-Radio. Konsumenten hätten Recht auf Gewährleistung: Sie regelt die Haftung des Händlers für etwaige Produktmängel, die beim Kauf bereits vorhanden waren.

"Nichts Strafbares gemacht"

"Ich bin der vollen Überzeugung, dass ich nichts Strafbares gemacht habe. Dass die Masken, die ich zugekauft habe, geholfen haben in der Pandemiebekämpfung." Wenn das "Made in Austria" nicht korrekt gewesen sei, werde Wieser die Strafe bezahlen. Er wolle jedoch, dass Gerichte das klären, nicht die Medien und nicht die Öffentlichkeit. 

ribbon Zusammenfassung
  • "Es ist gar nix umetikettiert worden", darauf besteht Tino Wieser, Geschäftsführer der Hygiene Austria im Interview mit  PULS 24 Anchor Thomas Mohr.
  • Denn es stehe auf keiner Maske, dass sie "made in Austria" sei. Laut Polizei-Auskunft nach der Razzia beim Unternehmen hätten jedoch mehr als 40 Arbeiter Masken umetikettiert. Unter 20 Masken seien nur drei aus österreichischer Herstellung gewesen.
  • Dem stimmt Wieser nicht zu. Nicht einmal er könne feststellen, welche Masken aus China und welche aus Österreich seien. 
  • Wie viele der Masken nun wirklich aus China stammen, konnte Wieser nicht beantworten. Seit mindestens 9. März wird beim Unternehmen "Inventur" gemacht.
  • "Ich bin der vollen Überzeugung, dass ich nichts Strafbares gemacht habe. Dass die Masken, die ich zugekauft habe, geholfen haben in der Pandemiebekämpfung", so Wieser.
  • Wenn das "made in Austria" nicht korrekt gewesen sei, werde Wieser die Strafe bezahlen. Er wolle jedoch, dass Gerichte das klären, nicht die Medien und nicht die Öffentlichkeit. 

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