Handelskrieg
Ab Juni: Trump will 50 Prozent Strafzölle für EU-Waren
Die neuen Einfuhrzölle würden am 1. Juni in Kraft treten, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform "Truth Social". Es gebe keine Zölle, werde das Produkt in den USA hergestellt.
"Die Europäische Union, die in erster Linie gegründet wurde, um die USA im HANDEL auszunutzen, ist sehr schwierig zu handhaben" kritisierte Trump. "Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts!"
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Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab und wollte erst ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Vertretern abwarten.
Talfahrt der Aktienkurse
Die Ankündigungen des US-Präsidenten sorgten umgehend für Reaktionen an den Finanzmärkten. Der Euro-Stoxx-50 rutschte daraufhin tief ins Minus und rasselte bis etwa 14.25 Uhr um 2,78 Prozent auf 5.273,73 Einheiten nach unten.
Der deutsche DAX sackte um 2,67 Prozent auf 23.355,87 Zähler ab. Der britische FTSE verlor etwas moderatere 1,31 Prozent auf 8.625,02 Punkte. Vor der Trump-Meldung tendierten die Indizes im Mittagshandel stabil und wenig verändert.
In einer Branchenbetrachtung erfasste der Abwärtssog Aktien aus allen Sektoren. Am tiefsten in die Verlustzone rutschten Banken-, Automobil-, Einzelhandels- und Technologietitel. Im Euro-Stoxx-50 brachen die Papiere von EssilorLuxottica, BBVA Banco Bilbao, Stellantis, Merceds Benz und UniCredit jeweils um mehr als vier Prozent ein. BMW-Anteilsscheine bremsten exakt um vier Prozent.
Verhandlungen mit der EU?
Trump überzieht die wichtigsten Handelspartner seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus mit hohen Sonderzöllen. Viele dieser neuen Zölle sind aber derzeit vorläufig ausgesetzt, um in Verhandlungen eine Lösung zu finden.
Die EU müsse auf Gespräche setzen, sagte jüngst die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. "Wir müssen verhandeln, wir müssen zu einer Lösung kommen, weil eine Eskalation keine Gewinner kennt."
Video: Trumps Mega-Zölle
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump empfahl am Freitag, "einen direkten Zoll von 50 Prozent auf die Europäische Union".
- Zuvor waren laut ihm die Verhandlungen ins Stocken geraten.