APA/MANFRED FESL

Aktie erholt sich leicht

600 Mio. oder Konkurs: Spannung vor KTM-Entscheidung

Heute, 07:19 · Lesedauer 2 min

Die Spannung im KTM-Insolvenzverfahren steigt: Spätestens in einer Woche muss die 30-prozentige Barquote an die Gläubiger bei Sanierungsverwalter Peter Vogl erlegt worden sein. Das sind knapp 600 Mio. Euro, von denen bisher nicht bekannt ist, wie sie aufgebracht werden sollen.

Der Erlag der Quote ist der zweite Schritt im Sanierungsverfahren. Im ersten war am 25. Februar von den Gläubigern mehrheitlich der Sanierungsplan angenommen worden, wonach bis zum 23. Mai um 24 Uhr das Geld erlegt sein muss. Das sei ausnahmslos bindend, so Vogl gegenüber der APA.

Anschließend habe noch die gerichtliche Bestätigung zu erfolgen. Eine Fristverlängerung sei gesetzlich ausgeschlossen, verstreiche die Frist sei das "Sanierungsverfahren sofort beendet" und das Konkursverfahren werde eröffnet.

Da mit einem potenziellen Investor üblicherweise Verträge abgeschlossen werden, bevor das Geld fließt, und diese das Unternehmen wohl zu einer Ad-hoc-Mitteilung verpflichten würden, ist nicht damit zu rechnen, dass erst in einer Woche Klarheit über einen möglichen neuen (Mit)eigentümer herrscht.

Börse eher optmistisch

Die Börse scheint jedenfalls eher auf eine Rettung zu setzen: Die Aktie der KTM-Mutter Pierer Mobility, die seit der Sanierungsplantagsatzung Ende Februar - wenn auch mit Schwankungen - kontinuierlich bergab tendierte, hat sich seit Anfang Mai wieder leicht erholt und lag bei Börsenschluss am Donnerstag bei 17,22 Euro.

Bei der KTM-Prüfungstagsatzung im Jänner meldeten 1.200 Gläubiger Forderungen von rund 2,2 Mrd. Euro an, im Februar akzeptierten sie den Sanierungsplan, wonach sie 30 Prozent Barquote bekommen sollen.

Zwar schoss der indische Miteigentümer Bajaj mehrfach Geld zu, um die Fortführung des Werks abzusichern, mit Anfang Mai wurde die Produktion aber erneut heruntergefahren, weil die Lieferketten unter der Insolvenz gelitten hatten und man keine Bauteile mehr hatte. Aktuell steht das Werk in Mattighofen still - geplant ist für drei Monate. Ob es dabei bleibt, ist abzuwarten.

Video: Stillstand bei KTM: Produktion erneut gestoppt

Zusammenfassung
  • Die Spannung im KTM-Insolvenzverfahren steigt: Spätestens in einer Woche muss die 30-prozentige Barquote an die Gläubiger bei Sanierungsverwalter Peter Vogl erlegt worden sein.
  • Das sind knapp 600 Mio. Euro, von denen bisher nicht bekannt ist, wie sie aufgebracht werden sollen.
  • Eine Fristverlängerung ist laut Vogl gesetzlich unmöglich.